Lawinenlagebericht Bayern

Lawinenbericht, 27.12.2012

Lawinenlagebericht für den bayerischen Alpenraum
Donnerstag, 27.12.2012, 07:30 Uhr

Oberhalb der Waldgrenze kleinräumig frische Einwehungen. In den tiefen und mittleren Lagen sind vereinzelte Gleitschneelawinen nicht auszuschließen

Beurteilung der Lawinengefahr:
Es besteht im bayerischen Alpenraum oberhalb der Waldgrenze mäßige Lawinengefahr, die im Tagesverlauf vom Allgäu bis zum Werdenfelser Land auf erheblich ansteigen wird. In tiefen und mittleren Lagen ist die Lawinengefahr im Allgäu mäßig, ansonsten gering.


Oberhalb der Waldgrenze gibt es vorerst kleinräumig, im Tagesverlauf sich ausbreitend frische Einwehungen, vor allem in kammnahen, nordwest- über nord bis südostgerichteten Steilhängen und in Rinnen und Mulden aller Hangrichtungen. In diesen Bereiche ist mit zunehmendem Schneeeintrag bereits bei geringer Zusatzbelastung eine Auslösung von Schneebrettlawinen möglich.
In tiefen und mittleren Lagen hat sich die Schneedecke weitgehend stabilisiert. An noch nicht entladenen, glatten Wiesenhängen sind allerdings weiterhin vereinzelte, kleine Gleitschneelawinen möglich. Diese Gleitschneelawinen entstehen vor allem dort, wo bereits Risse und Spalten in der Schneedecke vorhanden sind.

Schneedecke:
Die zurückliegende, zeitweise klare Nacht hat zu einer weiteren Verfestigung der Schneedecke geführt. In tiefen und mittleren Lagen ist ein teils brüchiger, teilst tragfähiger Harschdeckel entstanden. Im Inneren ist die Schneedecke allerdings feucht, am Boden oft nass.
Oberhalb ca. 1500m sind gestern wenige Zentimeter Neuschnee gefallen, der durch den stürmischen Westwind verfrachtet wurde. Der gestrige Neuschnee bindet relativ gut auf der Altschneeunterlage. Nach der Strahlungsnacht wird neu hinzukommender Neuschnee allerdings wenig Bindung finden. Frische Einwehungen werden störanfällig. Zu beachten bleibt darüber hinaus der Aufbau der Altschneedecke in hochgelegenen Schattenhängen. Dort gibt es immer noch labile Zwischenschichten.


Hinweise und Tendenz:
Von Westen her werden im Tagesverlauf mit stürmischem Westwind Regen- und Schneeschauer einsetzen. Die Schneefallgrenze sinkt von anfänglich 1500m auf etwa 800m. In der Nacht auf Freitag wird der Schneefall in den Bergen intensiver. Damit wird die Lawinengefahr allgemein wieder ansteigen.


Gefahrenstufen regional
Z-o: über der Waldgrenze - frische Einwehungen
Z-u: tiefe und mittlere Lagen - vereinzelt Gleitschneelawinen

Allgäuer Alpen
Z-o: Gefahrenstufe 2 (im Tagesverlauf 3)
Z-u: Gefahrenstufe 2
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Ammergauer Alpen
Z-o: Gefahrenstufe 2 (im Tagesverlauf 3)
Z-u: Gefahrenstufe 1
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Werdenfelser Alpen
Z-o: Gefahrenstufe 2 (im Tagesverlauf 3)
Z-u: Gefahrenstufe 1
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Bayerische Voralpen
Z-o: Gefahrenstufe 2
Z-u: Gefahrenstufe 1
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Chiemgauer Alpen
Z-o: Gefahrenstufe 2
Z-u: Gefahrenstufe 1
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Berchtesgadener Alpen
Z-o: Gefahrenstufe 2
Z-u: Gefahrenstufe 1
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Herausgeber:
Lawinenwarnzentrale
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