Lawinenlagebericht für den bayerischen Alpenraum
Freitag, 28.12.2012, 07:30 Uhr

Oberhalb der Waldgrenze sind bei starkem Westwind neue, störanfällige Einwehungen entstanden. Bereits bei geringer Zusatzbelastung können Schneebrettlawinen ausgelöst werden.

Beurteilung der Lawinengefahr:
Es besteht im bayerischen Alpenraum oberhalb der Waldgrenze eine erhebliche Lawinengefahr. In tiefen und mittleren Lagen ist die Lawinengefahrals mäßig einzustufen.
Gefahrenstellen liegen oberhalb der Waldgrenze in frisch eingewehten Bereichen vor allem in kammnahen, nordwest- über nord bis südostgerichteten Steilhängen und in Rinnen und Mulden aller Hangrichtungen. In diesen Bereiche ist bereits bei geringer Zusatzbelastung, z.B. durch einen einzelnen Skifahrer, eine Auslösung von Schneebrettlawinen möglich.
Durch den Regen und die damit verbundene Durchfeuchtung der Schneedecke sind bis in mittlere Lagen an noch nicht entladenen, glatten Wiesenhängen meist kleinere Gleitschneelawinen möglich. Diese Gleitschneelawinen entstehen vor allem dort, wo bereits Risse und Spalten in der Schneedecke vorhanden sind.

Schneedecke:
Seit gestern fielen im bayerischen Alpenraum bei starkem Wind aus westlichen Richtungen verbreitet 10cm, in höheren Lagen bis zu 30cm Neuschnee, unterhalb 1000m regnete es. Die Niederschläge klingen im Tagesverlauf aus. Der Neuschnee wurde über der Waldgrenze umfangreich verfrachtet. Der gestrige, kalte Neuschnee verbindet sich schlecht mit den neuen Einwehungen und stellt eine störanfällige Schwachschicht dar. Zum Teil liegt der Neuschnee bindungsarm auf glatten Eis- und Harschoberflächen. Zu beachten bleibt darüber hinaus der Aufbau der Altschneedecke in hochgelegenen Schattenhängen. Dort gibt es immer noch labile Zwischenschichten.
Bis in mittlere Lagen liegt der Neuschnee auf einer leicht verharschten, stark zurückgegangenen Altschneedecke, die bis zum Boden durchfeuchtet ist.

Hinweise und Tendenz:
Heute bleibt es wechselhaft mit weiteren Regen- und Schneeschauern, der Wind lässt im Tagesverlauf nach. Die Temperaturen liegen in 2000m bei -5 Grad. Morgen wird es markant wärmer. Damit wird die Gefahr der Selbstauslösung von Lockerschnee- und Schneebrettlawinen wieder zunehmen.

Gefahrenstufen regional
Z-o: über der Waldgrenze - frische Einwehungen
Z-u: tiefe und mittlere Lagen - kleinere Gleitschneelawinen

Allgäuer Alpen
Z-o: Gefahrenstufe 3
Z-u: Gefahrenstufe 2
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Ammergauer Alpen
Z-o: Gefahrenstufe 3
Z-u: Gefahrenstufe 2
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Werdenfelser Alpen
Z-o: Gefahrenstufe 3
Z-u: Gefahrenstufe 2
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Bayerische Voralpen
Z-o: Gefahrenstufe 3
Z-u: Gefahrenstufe 2
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Chiemgauer Alpen
Z-o: Gefahrenstufe 3
Z-u: Gefahrenstufe 2
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Berchtesgadener Alpen
Z-o: Gefahrenstufe 3
Z-u: Gefahrenstufe 2
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Herausgeber:
Lawinenwarnzentrale
im Bayerischen Landesamt für Umwelt