Lawinenbericht, 16.01.2013
Lawinenlagebericht
für den bayerischen Alpenraum
Mittwoch, 16.01.2013, 07:30 Uhr
In den Hochlagen der Berchtesgadener und Werdenfelser Alpen sind tagsüber bei kräftigem Südwind neue, meist kleinere Verfrachtungen entstanden, die störanfällig sind. Ältere Triebschneeansammlungen im kammnahen Steilgelände höherer Lagen überdeckt lockerer Neuschnee und sind schwer zu erkennen. Ansonsten weitgehend sichere Tourenverhältnisse.
Beurteilung der Lawinengefahr:
Es besteht oberhalb 1800m eine mäßige Lawinengefahr. In tieferen Lagen ist die Lawinengefahr als gering einzustufen.
Einzelne Gefahrenstellen, an denen Lawinen ausgelöst werden können, liegen oberhalb 1800m in kammnahen Steilhängen der Hangrichtungen Nord über Ost bis Südost sowie in eingewehten Rinnen und Mulden. In diesen Bereichen ist auch noch bei der geringen Zusatzbelastung eines einzelnen Skifahrers eine Auslösung aber eher kleinerer Schneebrettlawinen möglich. Dabei ist die Absturzgefahr höher einzuschätzen als die der Verschüttung.
Im felsdurchsetzten Steilgelände können vereinzelt kleinere, oberflächliche Lockerschneelawinen abgehen. Auf Flächen, die vor der Schneefallperiode ausgeapert waren, kann die Neuschneeauflage bereits wieder auf glatten Wiesenhängen ins Gleiten kommen. Mit einer Selbstauslösung größerer Lawinen ist aber nicht zu rechnen.
Schneedecke:
Der bayerische Alpenraum erhielt seit gestern mit Schwerpunkt im Westen etwa 10 cm Neuschnee. Tagsüber kräftiger, südlicher Wind bildete in den Hochlagen der Berchtesgadener und Werdenfelser Alpen neue, meist kleinere Triebschneeansammlungen, die leicht zu stören sind. Ansonsten überdeckt der lockere Neuschnee in Kammnähe und in hochgelegenen Rinnen und Mulden örtlich ältere Einwehungen, die schwer zu erkennen sind. Das Neuschneepaket der letzten Tage setzt sich langsam und verbindet sich zunehmend mit der verharschten, teils eisigen Altschneeunterlage. Eingeschneiter Oberflächenreif, aufbauend umgewandelte Schneekristalle am Übergang vom Harsch der Altschneedecke zur Neuschneeauflage haben als potentielle Schwachschichten wegen der meist spannungsfreien Neuschneeauflage noch keine Bedeutung. Die Altschneedecke ist trotz der durchfeuchteten Basis kompakt und stabil.
Hinweise und Tendenz:
Heute schneit es bei wenig Windeinfluß immer wieder. Die Temperaturen liegen in 2000m bei -11 Grad. Abhängig vom Neuschneezuwachs der nächsten Tage und vom Windeinfluss kann die Lawinengefahr in höheren Lagen wieder ansteigen.
Gefahrenstufen regional
Z-o: oberhalb 1800m - kammnah störanf. Einwehungen
Z-u: unterhalb 1800m - Schneedecke weitgehend stabil
Allgäuer Alpen
Z-o: Gefahrenstufe 2
Z-u: Gefahrenstufe 1
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Ammergauer Alpen
Z-o: Gefahrenstufe 2
Z-u: Gefahrenstufe 1
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Werdenfelser Alpen
Z-o: Gefahrenstufe 2
Z-u: Gefahrenstufe 1
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Bayerische Voralpen
Z-o: Gefahrenstufe 2
Z-u: Gefahrenstufe 1
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Chiemgauer Alpen
Z-o: Gefahrenstufe 2
Z-u: Gefahrenstufe 1
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Berchtesgadener Alpen
Z-o: Gefahrenstufe 2
Z-u: Gefahrenstufe 1
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Herausgeber:
Lawinenwarnzentrale
im Bayerischen Landesamt für Umwelt