Lawinenbericht, 04.02.2013
Lawinenlagebericht
für den bayerischen Alpenraum
Montag, 04.02.2013, 07:30 Uhr
Neuschnee und stürmischer Wind schaffen oberhalb der Waldgrenze neue Gefahrenstellen. In eingewehten Hangzonen lassen sich Schneebrettlawinen leicht auslösen. In tieferen Lagen sind vereinzelt Bodenlawinen möglich.
Beurteilung der Lawinengefahr:
Es besteht im bayerischen Alpenraum oberhalb der Waldgrenze erhebliche Lawinengefahr. In tieferen Lagen ist die Lawinengefahr im Allgäu erheblich, ansonsten mäßig.
Gefahrenstellen, an denen Lawinen ausgelöst werden können, liegen in frisch eingewehten Hangzonen, insbesondere in kammnahen Steilhängen der Hangrichtungen Nord über Ost bis Süd sowie hinter Geländekanten und in Rinnen und Mulden aller Hangrichtungen. In diesen Bereichen ist bereits bei geringer Zusatzbelastung, z.B. durch einen einzelnen Skifahrer oder Snowboarder, eine Auslösung von Schneebrettlawinen möglich.
Im felsdurchsetzten Steilgelände und in stark eingewehten Steilhängen kann es vereinzelt auch zur Selbstauslösung größerer oberflächlicher Lockerschnee- und Schneebrettlawinen kommen. Bis in mittlere Lagen sind, insbesondere in den Allgäuer Alpen, auf steilen Wiesenhängen und aus lückigem Bergwald vereinzelt Gleitschneelawinen möglich. Diese, am Boden abrutschenden Lawinen entstehen vor allem auf Flächen, die zwischenzeitlich ausgeapert waren.
Schneedecke:
Im bayerischen Alpenraum setzte in der Nacht erneut Schneefall ein, begleitet von stürmischem Wind aus Nordwest. Es kommt zu umfangreichen Verfrachtungen auch des an den Vortagen abgelagerten Neuschnees. Die Neuschneeauflage variiert dadurch stark und beträgt in eingewehten Hangzonen über 1 Meter. Die Bindung des Neuschnees zur Altschneeunterlage ist relativ gut, innerhalb der Neuschnees gibt es aber störanfällige Zwischenschichten. Örtlich sind markante Graupelschichten zu finden. Die Altschneedecke ist bis in mittleren Lagen durchfeuchtet, aber in sich recht kompakt. Nasse bodennahe Schichten begünstigen auf glattem Untergrund das Entstehen von Gleitschneelawinen.
Hinweise und Tendenz:
Anhaltender Schneefall wird heute noch einmal 10 bis 30 cm Neuschnee bringen, der in den höheren Lagen weiterhin stark verfrachtet wird. Die Temperaturen steigen etwas an und liegen in 2000m um -2 Grad. Auch die nächsten Tage bleiben unbeständig. Die Lawinensituation wird über die Woche angespannt bleiben.
Gefahrenstufen regional
Z-o: über der Waldgrenze - störanfälliger Triebschnee
Z-u: unterhalb der Waldgrenze - vereinzelt Gleitschneelawinen
Allgäuer Alpen
Z-o: Gefahrenstufe 3
Z-u: Gefahrenstufe 3
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Ammergauer Alpen
Z-o: Gefahrenstufe 3
Z-u: Gefahrenstufe 2
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Werdenfelser Alpen
Z-o: Gefahrenstufe 3
Z-u: Gefahrenstufe 2
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Bayerische Voralpen
Z-o: Gefahrenstufe 3
Z-u: Gefahrenstufe 2
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Chiemgauer Alpen
Z-o: Gefahrenstufe 3
Z-u: Gefahrenstufe 2
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Berchtesgadener Alpen
Z-o: Gefahrenstufe 3
Z-u: Gefahrenstufe 2
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Herausgeber:
Lawinenwarnzentrale
im Bayerischen Landesamt für Umwelt