Lawinenlagebericht
für den bayerischen Alpenraum
Dienstag, 05.02.2013, 07:30 Uhr

Stürmischer Wind hat oberhalb der Waldgrenze umfangreiche Schneeverfrachtungen geschaffen. In eingewehten Hangzonen lassen sich Schneebrettlawinen leicht auslösen. In tieferen Lagen können auf glattem Untergrund Lawinen am Boden abgleiten.

Beurteilung der Lawinengefahr:
Es besteht im bayerischen Alpenraum oberhalb der Waldgrenze erhebliche Lawinengefahr. In tieferen Lagen ist die Lawinengefahr im Allgäu erheblich, ansonsten mäßig.

Gefahrenstellen, an denen Lawinen ausgelöst werden können, liegen in eingewehten Hangzonen aller Hangrichtungen, insbesondere in kammnahen Steilhängen, hinter Geländekanten und in Rinnen und Mulden. In diesen Bereichen ist bereits bei geringer Zusatzbelastung, z.B. durch einen einzelnen Skifahrer oder Snowboarder, eine Auslösung von Schneebrettlawinen möglich. Störanfällig sind vor allem die Übergangsbereiche von wenig Schnee zu den Einwehungen.
Im felsdurchsetzten Steilgelände und in stark eingewehten, vorwiegend nord- bis südostseitigen Steilhängen kann es zur Selbstauslösung vereinzelt auch großer oberflächlicher Lockerschnee- und Schneebrettlawinen kommen. Bis in mittlere Lagen sind, insbesondere in den Allgäuer Alpen, auf steilen Wiesenhängen und aus lückigem Bergwald Gleitschneelawinen möglich. Diese, am Boden abrutschenden Lawinen entstehen vor allem auf Flächen, die zwischenzeitlich ausgeapert waren.

Schneedecke:
Die Schneedecke ist vom Wind geprägt. Gestern fielen nochmals 15 bis 20 cm Neuschnee, der wie der Schnee der Vortage stark verfrachtet wurde. Der Wind kam vorwiegend aus Südwest bis West. In eingewehten Hangzonen liegen weit über 1 Meter Triebschnee. Die Bindung des Neuschnees zur Altschneeunterlage ist relativ gut, innerhalb der Neuschnees bzw. Triebschnees gibt es aber störanfällige Zwischenschichten. Die Altschneedecke ist bis in mittleren Lagen durchfeuchtet, aber in sich recht kompakt. Nasse bodennahe Schichten begünstigen auf glattem Untergrund das Entstehen von Gleitschneelawinen.

Hinweise und Tendenz:
Der Wind bleibt in den Bergen stürmisch. Daneben kann es heute einzelne Schneeschauer geben, die gegen Abend an Intensität zunehmen. Die Temperaturen in 2000m liegen um -3 Grad. Auch die nächsten Tage bleiben unbeständig und bringen weiteren Schnee. Die Lawinensituation wird über die Woche angespannt bleiben.



Gefahrenstufen regional
Z-o: über der Waldgrenze - störanfälliger Triebschnee
Z-u: unterhalb der Waldgrenze - vereinzelt Gleitschneelawinen

Allgäuer Alpen
Z-o: Gefahrenstufe 3
Z-u: Gefahrenstufe 3
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Ammergauer Alpen
Z-o: Gefahrenstufe 3
Z-u: Gefahrenstufe 2
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Werdenfelser Alpen
Z-o: Gefahrenstufe 3
Z-u: Gefahrenstufe 2
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Bayerische Voralpen
Z-o: Gefahrenstufe 3
Z-u: Gefahrenstufe 2
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Chiemgauer Alpen
Z-o: Gefahrenstufe 3
Z-u: Gefahrenstufe 2
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Berchtesgadener Alpen
Z-o: Gefahrenstufe 3
Z-u: Gefahrenstufe 2
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Herausgeber:
Lawinenwarnzentrale
im Bayerischen Landesamt für Umwelt