Lawinenbericht, 09.03.2013
Lawinenlagebericht
für den bayerischen Alpenraum
Samstag, 09.03.2013, 07:30 Uhr
Achtung Nassschneelawinen. Die Schneedecke verliert mit der tageszeitlichen Erwärmung zunehmend an Festigkeit. Dann kann es zu oberflächlichen Nassschneelawinen und mitunter auch größeren Bodenlawinen kommen.
Beurteilung der Lawinengefahr:
Im Berchtesgadener Land herrscht allgemein mäßige Lawinengefahr.
Im übrigen bayerischen Alpenraum ist die Lawinengefahr unterhalb von 2000m mäßig, oberhalb von 2000m gering.
Aufgrund der noch milden Lufttemperaturen und insbesondere bei Sonneneinstrahlung kann es schon am Vormittag zur Selbstauslösung oberflächlicher Nassschneelawinen kommen. Auf steilen, glatten Wiesenhängen sowie aus lückigen Bergwäldern sind auch schattseitig Gleitschneelawinen möglich, die sich am Boden lösen. Sie entstehen vor allem dort, wo bereits Risse und Spalten in der Schneedecke vorhanden sind und können vereinzelt auch größere Ausmaße annehmen.
Daneben sind im Berchtesgadener Land oberhalb von 2000m im schattseitigen kammnahen Steilgelände noch Triebschneeansammlungen zu beachten, die meist windgepresst sind. Hier ist insbesondere bei großer Zusatzbelastung eine Auslösung kleiner Schneebrettlawinen möglich. Dabei ist die Absturzgefahr höher einzuschätzen als das Verschüttungsrisiko.
Schneedecke:
Der milde Föhn der letzten Tage hat der Schneedecke stark zugesetzt. Zudem hat es in der letzten Nacht bis in die mittlere Lagen leicht geregnet. In höheren Lagen fielen nur wenige cm Neuschnee. Bis in mittlere Lagen ist der Schnee in allen Hangrichtungen bis zum Boden hin stark durchfeuchtet, sonnseitig sogar bis in die Hochlagen hinein. Hier ist schattseitig nur noch vereinzelt Pulverschnee anzutreffen, ansonsten ist die Schneeoberfläche pappig oder windgepresst. Das Schneedeckenfundament ist in höheren Lagen allgemein stabil. Nur an der Basis ist die Schneedecke örtlich feucht, so dass im Tagesverlauf insbesondere bei Sonneneinstrahlung auch die Gleitbewegungen am Boden wieder zunehmen. Oberhalb 2000m sind schattseitig stellenweise noch störanfällige Triebschneeansammlungen anzutreffen.
Hinweise und Tendenz:
Die nächsten Tage soll es etwas kälter werden. Somit wird die Gefahr der Selbstauslösung von Lawinen etwas zurückgehen.
Gefahrenstufen regional
Z-o: oberhalb 2000m - kleinräumige Einwehungen
Z-u: unterhalb 2000m - Nass- und Gleitschneelawinen
Allgäuer Alpen
Z-o: Gefahrenstufe 1
Z-u: Gefahrenstufe 2
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Ammergauer Alpen
Z-o: Gefahrenstufe 1
Z-u: Gefahrenstufe 2
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Werdenfelser Alpen
Z-o: Gefahrenstufe 1
Z-u: Gefahrenstufe 2
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Bayerische Voralpen
Z-o: Gefahrenstufe 1
Z-u: Gefahrenstufe 2
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Chiemgauer Alpen
Z-o: Gefahrenstufe 1
Z-u: Gefahrenstufe 2
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Berchtesgadener Alpen
Z-o: Gefahrenstufe 2
Z-u: Gefahrenstufe 2
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Herausgeber:
Lawinenwarnzentrale
im Bayerischen Landesamt für Umwelt