Lawinenbericht, 14.02.2014
Es besteht oberhalb der Waldgrenze in den Allgäuer Alpen erhebliche, ansonsten mäßige Lawinengefahr. In tieferen Lagen ist die Lawinengefahr allgemein gering.
15 cm Neuschnee mit stürmischem Wind aus West haben im Allgäu frische Einwehungen entstehen lassen, die leicht zu stören sind. Auch im übrigen bayerischen Alpenraum bleiben kammnah und in eingewehten Rinnen und Mulden ältere störanfällige Triebschneeablagerungen zu beachten.
Beurteilung der Lawinengefahr:
Es besteht oberhalb der Waldgrenze in den Allgäuer Alpen erhebliche, ansonsten mäßige Lawinengefahr. In tieferen Lagen ist die Lawinengefahr allgemein gering.
Gefahrenstellen befinden sich im nordwest- über nord- bis südostseitigen, kammnahen Steilgelände sowie in steilen eingewehten Rinnen und Mulden. In den eingewehten Hangzonen ist insbesondere bei großer Zusatzbelastung, z.B. auch durch einen Bergsteiger zu Fuß, eine Auslösung von Schneebrettlawinen möglich. Die frischen Einwehungen im Allgäu können bereits bei geringer Zusatzbelastung zur Lawinenauslösung führen. Abhängig vom Umfang der Einwehungen variiert die Größe möglicher Schneebretter stark.
Aus steilem, felsdurchsetzem Gelände kann es zur Selbstauslösung kleiner oberflächlicher Lawinen kommen. Eine Selbstauslösung größere Lawinen ist derzeit nicht zu erwarten.
Schneedecke:
Seit gestern fielen in den höheren Lagen des Allgäus rund 15 cm Neuschnee, östlich des Allgäus war es deutlich weniger. Der Schneefall war von stürmischem Wind aus West begleitet, so dass neue Triebschneeablagerungen entstanden sind. Die Bindung des frisch eingewehten Schnees zur Unterlage ist schlecht. Zudem gibt es im gesamten bayerischen Alpenraum in Kammbereichen und Rinnen und Mulden ältere Einwehungen, die auf einer Altschneedecke mit oberflächennah bindungsarmen Zwischenschichten liegen. Die Einwehungen bleiben dadurch störanfällig. Insgesamt ist die Schneedecke in freien Lagen vom Wind geprägt und sehr unregelmäßig: Pulverschnee, Bruchharsch, vereiste Bereiche und apere Stellen wechseln kleinräumig. In mittleren Lagen ist der wenige Schnee im Inneren feucht, aber insgesamt kompakt.
Hinweise und Tendenz:
Heute beruhigt sich das Wetter und im Tagesverlauf kann zeitweise die Sonne durchkommen, bevor am Abend von Westen her die nächste Störung über den bayerischen Alpenraum zieht. Die Temperaturen in 2000m liegen heute um -3 Grad. Das sehr wechselhafte Wetter mit zeitweise kräftigen Sturmböen aber auch sonnigen Abschnitten hält über das Wochenende an. Eine wesentliche Änderung der Lawinensituation ist dabei nicht zu erwarten.
Gefahrenstufen regional
Z-o: über der Waldgrenze - störanfälliger Triebschnee
Z-u: unterhalb der Waldgrenze - Schneedecke weitgehend stabil
Allgäuer Alpen
Z-o: Gefahrenstufe 3
Z-u: Gefahrenstufe 1
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Ammergauer Alpen
Z-o: Gefahrenstufe 2
Z-u: Gefahrenstufe 1
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Werdenfelser Alpen
Z-o: Gefahrenstufe 2
Z-u: Gefahrenstufe 1
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Bayerische Voralpen
Z-o: Gefahrenstufe 2
Z-u: Gefahrenstufe 1
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Chiemgauer Alpen
Z-o: Gefahrenstufe 2
Z-u: Gefahrenstufe 1
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Berchtesgadener Alpen
Z-o: Gefahrenstufe 2
Z-u: Gefahrenstufe 1
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Herausgeber:
Lawinenwarnzentrale
im Bayerischen Landesamt für Umwelt