Lawinenbericht, 15.02.2014
Lawinenlagebericht
für den bayerischen Alpenraum
Samstag, 15.02.2014, 07:30 Uhr
Stürmischer Wind führt zu weiteren Schneeverfrachtungen. Der abgelagerte Triebschnee in kammnahen Steilhängen, in Rinnen und Mulden und am Fuß von Felswänden ist störanfällig und kann zur Auslösung von Schneebrettlawinen führen.
Beurteilung der Lawinengefahr:
Es besteht im bayerischen Alpenraum mäßige Lawinengefahr.
Gefahrenstellen befinden sich vorwiegend im nordwest- über nord- bis südostseitigen, kammnahen Steilgelände sowie in steilen eingewehten Rinnen und Mulden aller Hangrichtungen. Auch hinter Hangkanten und am Fuß von Felswänden kann es kleinräumig Einwehungen geben. In den eingewehten Hangzonen ist insbesondere bei großer Zusatzbelastung, z.B. durch eine Skifahrergruppe aber auch durch einen einzelnen Bergsteiger zu Fuß, eine Auslösung von Schneebrettlawinen möglich. Bei vielen eingewehten Bereichen ist die Absturzgefahr höher einzuschätzen als das Verschüttungsrisiko.
Aus steilem, felsdurchsetzem Gelände kann es mit Erwärmung und Sonneneinstrahlung zur Selbstauslösung kleiner oberflächlicher Lawinen kommen. Bis in mittlere Lagen sind vereinzelt auch kleine Nassschneelawinen möglich, die am Boden abgleiten.
Schneedecke:
Mit dem kräftigen Temperaturanstieg seit gestern hat sich der Neuschnee vom Vortag etwas gesetzt. Zu beachten bleiben aber weiterhin Triebschneeablagerungen oberhalb der Waldgrenze. Die Einwehungen liegen vielerorts auf einer Altschneedecke, die oberflächennah dünne Harschschichten und bindungsarmen Zwischenschichten aufweist. Die Einwehungen sind dadurch störanfällig. Insgesamt ist die Schneedecke in freien Lagen vom Wind geprägt und sehr unregelmäßig: Pulverschnee, Bruchharsch, vereiste Bereiche und apere Stellen wechseln kleinräumig. In mittleren Lagen ist der wenige Schnee im Inneren feucht, teils nass. Mit der starken tageszeitlichen Erwärmung kann es dort zu Festigkeitsverlusten und einzelnen kleinen Nassschneelawinen kommen.
Hinweise und Tendenz:
Heute wird es unter Föhneinfluss in den Bergen stürmisch, bei Temperaturen in 2000 m um +6 Grad. Nach Zusammenbruch des Föhns wird zum Sonntag hin Schneefall erwartet. Damit kann die Lawinengefahr wieder ansteigen.
Gefahrenstufen regional
Z-o: über der Waldgrenze - störanfälliger Triebschnee
Z-u: unterhalb der Waldgrenze - kleine Nasschneelawinen
Allgäuer Alpen
Z-o: Gefahrenstufe 2
Z-u: Gefahrenstufe 2
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Ammergauer Alpen
Z-o: Gefahrenstufe 2
Z-u: Gefahrenstufe 2
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Werdenfelser Alpen
Z-o: Gefahrenstufe 2
Z-u: Gefahrenstufe 2
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Bayerische Voralpen
Z-o: Gefahrenstufe 2
Z-u: Gefahrenstufe 2
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Chiemgauer Alpen
Z-o: Gefahrenstufe 2
Z-u: Gefahrenstufe 2
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Berchtesgadener Alpen
Z-o: Gefahrenstufe 2
Z-u: Gefahrenstufe 2
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Herausgeber:
Lawinenwarnzentrale im Bayerischen Landesamt für Umwelt