Lawinenbericht, 04.01.2015
für den bayerischen Alpenraum
Sonntag, 04.01.2015, 07:30 Uhr
Schwerer Sturm aus West und Neuschnee führten über der Waldgrenze zu neuen, meist kleineren Triebschneeansammlungen, die der einzelne
Skifahrer auslösen kann. Durch die gefallenen Temperaturen geht die Gefahr der Selbstauslösung von Gleit- und Nassschneelawinen zurück.
Beurteilung der Lawinengefahr:
Es besteht im bayerischen Alpenraum über der Waldgrenze eine erhebliche
Lawinengefahr, unterhalb der Waldgrenze ist die Lawinengefahr als mäßig einzustufen.
Gefahrenstellen, an denen Lawinen ausgelöst werden können, befinden sich vor allem über der Waldgrenze in eingewehten Hangzonen, so im kammnahen Steilgelände der
Hangrichtungen Nord über Ost bis Südwest, in frisch eingewehten Rinnen und Mulden sowie hinter Hangkanten. Hier ist bereits bei geringer Zusatzbelastung, z.B. durch einen einzelnen Skifahrer, die Auslösung von Schneebrettlawinen möglich.
Bis in mittlere
Lagen können sich aus noch nicht entladenen Steilflächen vereinzelt meist kleinere Gleitschneelawinen lösen.
Schneedecke:
Milde Temperaturen und Regen haben in mittleren Lagen zu einer intensiven Setzung der Schneedecke geführt. In tiefen
Lagen ist die Schneedecke oft bis zum Boden durchfeuchtet, unterhalb 1600m ist der Schnee oberflächlich durchfeuchtet, kompakt und meist mit Bruchharsch überzogen. Am Boden wird die Schneedecke zunehmend feucht, was Gleitvorgänge unterstützt. Über der
Waldgrenze ist die Schneedecke stark vom Wind geprägt. Sturm aus westlichen Richtungen verfrachtete die seit gestern gefallenen 20 bis 30cm Neuschnee großflächig. Frische, eher kleinere Verfrachtungen sind störanfällig. Nordseitig sind in schneearmen Geländebereichen
ältere Verfrachtungen, die wenig Bindung zum Altschnee haben, weiter zu beachten. In der Nacht fiel dann die Schneefallgrenze bis in die Tallagen, die Abkühlung wirkt sich positiv auf die Schneedeckenoberfläche aus.
Hinweise und Tendenz:
Heute
fallen den ganzen Tag Schneeschauer, der Wind weht kräftig aus Nordwest. Die Temperaturen liegen tagsüber in 2000m bei -8 Grad. Die von Wind begleiteten Niederschläge klingen erst im Tagesverlauf des Montags aus. Die Lawinensituation erfordert deshalb weiterhin
Vorsicht und bei Unternehmungen abseits gesicherter Pisten überlegte Routenwahl.
Gefahrenstufen regional
Z-o: über der Waldgrenze - störanfälligerTriebschnee
Z-u: unterhalb der Waldgrenze - vereinzelt Gleitschneelawinen
Allgäuer
Alpen
Z-o: Gefahrenstufe 3
Z-u: Gefahrenstufe 2
Ammergauer Alpen
Z-o: Gefahrenstufe 3
Z-u: Gefahrenstufe 2
Werdenfelser Alpen
Z-o: Gefahrenstufe 3
Z-u: Gefahrenstufe 2
Bayerische
Voralpen
Z-o: Gefahrenstufe 3
Z-u: Gefahrenstufe 2
Chiemgauer Alpen
Z-o: Gefahrenstufe 3
Z-u: Gefahrenstufe 2
Berchtesgadener Alpen
Z-o: Gefahrenstufe 3
Z-u: Gefahrenstufe 2
Herausgeber:
Lawinenwarnzentrale
im Bayerischen Landesamt für Umwelt
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