Lawinenbericht, 09.01.2015
für den bayerischen Alpenraum
Freitag, 09.01.2015, 07:30 Uhr
Vereinzelt können insbesondere bei großer Zusatzbelastung noch Schneebrettlawinen ausgelöst werden. Aufgrund der vielerorts verharschten
Schneeoberfläche ist in den Hochlagen im steilen Gelände erhöhte Absturzgefahr gegeben.
Beurteilung der Lawinengefahr:
Im bayerischen Alpenraum besteht oberhalb von 2000m eine mäßige Lawinengefahr. Unterhalb von 2000m ist die Lawinengefahr
gering, die in der zweiten Tageshälfte auf mäßig ansteigt.
Gefahrenstellen, an denen Lawinen ausgelöst werden können, befinden sich oberhalb von 2000m in eingewehten Hangzonen im kammnahen Steilgelände der Hangrichtungen Nordwest über Nord
bis Ost sowie in den Übergangsbereichen zu eingewehten Rinnen und Mulden. Hier ist insbesondere bei großer Zusatzbelastung eine Auslösung von Schneebrettlawinen möglich. Die Gefahr derzeit in den Hochlagen auf der verharschten oder stellenweise auch vereisten
Schneeoberfläche auszugleiten und abzustürzen ist höher einzuschätzen als die Gefahr ein Schneebrett auszulösen und damit verschüttet zu werden.
Ab der zweiten Tageshälfte können sich aufgrund der Tageserwärmung und insbesondere bei Regen unterhalb
von 2000m vereinzelt kleine Nassschneelawinen an glatten Wiesenhängen oder aus steilen lückigem Bergwald lösen.
Schneedecke:
Der bayerische Alpenraum erhielt seit gestern örtlich nur wenige cm Neuschnee. Die Schneedecke ist durch das milde
Wetter der letzten Tage in tieferen Lagen stark zurück gegangen. Bis in eine Höhenlage von ca. 2000m ist unter einem tragfähigen Harschdeckel, der örtlich mit wenigen cm lockeren Schnee überdeckt ist, das Schneedeckenfundament bis zum Boden hin feucht.
Stürmischer Wind aus westlichen Richtungen hat die Schneeoberfläche in den Hochlagen geprägt. Mulden und Rinnen sind mit älteren Triebschneeablagerungen gefüllt, ganze Flanken sind abgeblasen. In Gipfelbereichen ist in allen Hangrichtungen vielerorts
ein meist tragfähiger Windharschdeckel anzutreffen. Im schattseitigen kammnahen Steilgelände sind vereinzelt ältere Triebschneeansammlungen noch störanfällig. Neue frische Triebschneeablagerungen die sich seit der letzten Nacht gebildet haben, sind zu
kleinräumig, als dass sie derzeit eine Gefährdung darstellen können.
Hinweise und Tendenz:
Die nächsten Tage soll es bei wechselhaftem Wetter etwas milder werden. Bei stürmischen Wind aus West bis Südwest wird am Wochenende etwas Niederschlag
erwartet. Je nach Umfang der angekündigten Niederschläge kann die Lawinengefahr wieder ansteigen.
Gefahrenstufen regional
Z-o: oberhalb 2000m - störanfälligerTriebschnee
Z-u: tiefe und mittlere Lagen - überwiegend günstige Situation
Allgäuer Alpen
Z-o: Gefahrenstufe 2
Z-u: Gefahrenstufe 1 (im Tagesverlauf 2)
Ammergauer Alpen
Z-o: Gefahrenstufe 2
Z-u: Gefahrenstufe 1 (im Tagesverlauf 2)
Werdenfelser Alpen
Z-o: Gefahrenstufe
2
Z-u: Gefahrenstufe 1 (im Tagesverlauf 2)
Bayerische Voralpen
Z-o: Gefahrenstufe 2
Z-u: Gefahrenstufe 1 (im Tagesverlauf 2)
Chiemgauer Alpen
Z-o: Gefahrenstufe 2
Z-u: Gefahrenstufe 1 (im Tagesverlauf
2)
Berchtesgadener Alpen
Z-o: Gefahrenstufe 2
Z-u: Gefahrenstufe 1 (im Tagesverlauf 2)
Herausgeber:
Lawinenwarnzentrale
im Bayerischen Landesamt für Umwelt
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