Lawinenbericht, 16.01.2015
für den bayerischen Alpenraum
Freitag, 16.01.2015, 07:30 Uhr
Föhnsturm lässt vor allem in den Hochlagen frische, meist kleinere Triebschneeansammlungen entstehen, die gestört werden können. Der
einzelne Skifahrer kann hier kleine Schneebretter auslösen.
Beurteilung der Lawinengefahr:
Es besteht im bayerischen Alpenraum in den Hochlagen eine mäßige Lawinengefahr, unterhalb 2000m ist die Lawinengefahr als gering einzustufen.
Vereinzelte
Gefahrenstellen befinden sich in den Hochlagen im kammnahen Steilgelände der Hangrichtungen Nordwest über Nord bis Ost sowie in frisch eingewehten Rinnen und Mulden. Hier ist insbesondere bei großer Zusatzbelastung eine Auslösung von kleinen Schneebrettlawinen
möglich. Die Gefahr, dann auf der zum Teil vereisten Schneeoberfläche abzustürzen ist höher einzuschätzen, als verschüttet zu werden.
Abgesehen von einzelnen, meist kleineren Lockerschnee- und Schneebrettlawinen aus steilen, frisch eingewehten
Geländepartien ist heute nicht mit der Selbstauslösung größerer Lawinen zu rechnen.
Schneedecke:
Starker Föhnwind bildet vor allem in den Hochlagen frische, meist kleinere Triebschneeansammlungen. Diese sind störanfällig. Im Steilgelände
können kleine Schneebrettauslösungen zum Absturz führen. Daneben sind kammnah in Schattseiten ältere, störanfällige Triebschneeansammlungen erhalten geblieben.
Über der Waldgrenze ist die Schneedecke stark vom Wind geprägt und variiert kleinräumig.
Rücken und Grate sind abgeweht, vereiste Oberflächen wechseln mit windgepressten und pulvrigen Schnee ab. Unter der Waldgrenze ist die stark zurückgegangene Altschneedecke zum Boden hin zunehmend feucht, ansonsten aber gut verfestigt und stabil. Verharschte
Oberflächen weichen heute im Tagesverlauf bei Föhneinfluss auf. Tiefe Lagen sind weitgehend ausgeapert.
Hinweise und Tendenz:
Heute ist es unter Föhneinfluss sonnig. Die Temperaturen steigen tagsüber in 2000m
auf +4 Grad an. In der Nacht zum Samstag sinkt die Schneefallgrenze bis in die Tallagen und es beginnt zu schneien. Abhängig vom Wind und der Neuschneemenge kann die Lawinengefahr dann vor allem in höheren Lagen wieder ansteigen.
Gefahrenstufen
regional
Z-o: Hochlagen oberhalb 2000m - kleinräumig Triebschnee
Z-u: unterhalb 2000m - überwiegend günstige Situation
Allgäuer Alpen
Z-o: Gefahrenstufe 2
Z-u: Gefahrenstufe 1
Ammergauer Alpen
Z-o: Gefahrenstufe
1
Z-u: Gefahrenstufe 1
Werdenfelser Alpen
Z-o: Gefahrenstufe 2
Z-u: Gefahrenstufe 1
Bayerische Voralpen
Z-o: Gefahrenstufe 1
Z-u: Gefahrenstufe 1
Chiemgauer Alpen
Z-o: Gefahrenstufe
1
Z-u: Gefahrenstufe 1
Berchtesgadener Alpen
Z-o: Gefahrenstufe 2
Z-u: Gefahrenstufe 1
Herausgeber:
Lawinenwarnzentrale
im Bayerischen Landesamt für Umwelt
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