Lawinenbericht, 30.01.2015
für den bayerischen Alpenraum
Freitag, 30.01.2015, 07:30 Uhr
Starker Wind aus südlichen Richtungen bildet neue, umfangreiche und störanfällige Triebschneeansammlungen.
Beurteilung der
Lawinengefahr:
Es besteht im bayerischen Alpenraum oberhalb 1500m eine erhebliche Lawinengefahr, unterhalb 1500m ist die Lawinengefahr als mäßig einzustufen.
Gefahrenstellen, an denen Lawinen ausgelöst werden können, befinden sich vorwiegend im
kammnahen Steilgelände der Hangrichtungen Nordwest über Nord bis Südost sowie in frisch eingewehten Rinnen und Mulden aller Hangrichtungen, aber auch hinter Geländeknicken und in Waldschneisen. In diesen Bereichen ist bereits bei geringer Zusatzbelastung,
z.B. durch einen einzelnen Wintersportler, die Auslösung von Schneebrettlawinen möglich.
Aus triebschneegefüllten Einzuggebieten kann es zur Selbstauslösung oberflächlicher Lockerschnee- und Schneebrettlawinen kommen, die vereinzelt auch größere
Ausmaße erreichen können.
Schneedecke:
Der bayerische Alpenraum erhielt seit gestern vor allem im Westen 5 bis 15cm Neuschnee, ansonsten fiel der Neuschneezuwachs eher unergiebig aus. Starker Wind aus Südwest bis Süd bildete umfangreiche,
frische Triebschneeansammlungen, die störanfällig sind. Die Schneedecke ist stark vom Wind geprägt und kleinräumig sehr unterschiedlich. Ganze Hangflanken sind abgeweht, in Rinnen und Mulden sammelt sich der Triebschnee. Schwache Zwischenschichten für
den verfrachteten Schnee stellt pulvriger, lockerer Schnee der letzten Niederschlagsperioden dar, kleinräumig ist Graupel und Oberflächenreif von spröden Schneeschichten überdeckt. Die verschieden alten Triebschneepakete sind schlecht miteinander verbunden
und deshalb störanfällig.
Hinweise und Tendenz:
Das Wetter gestaltet sich in den nächsten Tagen wechselhaft, Schneeschauer und Sonne wechseln sich ab und es bleibt kalt. Die Temperaturen liegen heute tagsüber in 2000 m bei -8 Grad. Die Lawinensituation
wird sich in den nächsten Tagen nur langsam entspannen. Unternehmungen abseits gesicherter Pisten erfordern zur Zeit Vorsicht und lawinenkundliches Beurteilungsvermögen.
Gefahrenstufen regional
Z-o: oberhalb 1500m - Triebschnee
Z-u: unterhalb
1500m - Triebschnee
Allgäuer Alpen
Z-o: Gefahrenstufe 3
Z-u: Gefahrenstufe 2
Ammergauer Alpen
Z-o: Gefahrenstufe 3
Z-u: Gefahrenstufe 2
Werdenfelser Alpen
Z-o: Gefahrenstufe 3
Z-u:
Gefahrenstufe 2
Bayerische Voralpen
Z-o: Gefahrenstufe 3
Z-u: Gefahrenstufe 2
Chiemgauer Alpen
Z-o: Gefahrenstufe 3
Z-u: Gefahrenstufe 2
Berchtesgadener Alpen
Z-o: Gefahrenstufe 3
Z-u: Gefahrenstufe 2
Herausgeber:
Lawinenwarnzentrale
im Bayerischen Landesamt für Umwelt
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