Lawinenbericht, 06.02.2015
für den bayerischen Alpenraum
Freitag, 06.02.2015, 07:30 Uhr
In den Hochlagen können einzelne Skifahrer noch Schneebrettlawinen auslösen. An glatten Wiesenhängen sind kleine Gleitschneelawinen
möglich.
Beurteilung der Lawinengefahr:
Es besteht im bayerischen Alpenraum in den Hochlagen eine erhebliche, in tieferen Lagen eine mäßige Lawinengefahr.
Gefahrenstellen, an denen Lawinen ausgelöst werden können, befinden sich oberhalb
2000m vorwiegend im kammnahen Steilgelände der Hangrichtungen West über Nord bis Ost sowie in den Übergangsbereichen zu triebschneeverfüllten Rinnen und Mulden. In diesen Bereichen ist bereits bei geringer Zusatzbelastung, z.B. durch einen einzelnen Skifahrer,
die Auslösung von Schneebrettlawinen möglich. Die frisch entstandenen Triebschneeansammlungen die sich in erster Linie ostseitig abgelagert haben, sind zwar sehr störanfällig, jedoch reicht es noch nicht für eine Verschüttung.
Aus felsdurchsetzten
Steilgelände sowie aus steilen lückigen Bergwäldern kann es im Tagesverlauf, insbesondere bei Sonneneinstrahlung, vereinzelt zur Selbstauslösung von Lockerschnee- und Schneebrettlawinen kommen, die an glatten Wiesenhängen oder auf steilem glatten Waldboden
meist am Boden abgleiten.
Schneedecke:
Der bayerische Alpenraum blieb seit gestern weitgehend niederschlagsfrei, jedoch hat sich an der Schneeoberfläche vielerorts Oberflächenreif abgelagert. Während schattseitig der Schnee noch locker ist,
ist sonnseitig ein dünner Bruchharschdeckel entstanden. Insgesamt hat sich die Schneedecke in allen Höhenlagen deutlich gesetzt und zunehmend verfestigt. Oberhalb der Waldgrenze sind kammnah bei zum Teil starken Wind aus östlicher Richtung neue störanfällige
Triebschneeansammlungen entstanden, die häufig auf einer Oberflächenreifschicht liegen und daher leicht zu stören sind. Ältere Triebschneeansammlungen, die vor allem in Schattenlagen anzutreffen sind, bleiben aber weiterhin noch zu beachten. An glatten
Wiesenhängen werden immer wieder aufgrund der Bodenwärme, trotz tiefer Lufttemperaturen, neue Gleitschneemäuler sowie kleine Gleitschneelawinen beobachtet.
Hinweise und Tendenz:
Die Gefahrensituation ist zur Zeit nicht einfach zu beurteilen.
Neben Bereichen, die problemlos zu befahren sind, befinden sich immer wieder Zonen, die leicht zu stören sind. In den nächsten Tagen wird wechselhaftes Wetter mit nur geringen Schneefall erwartet. Die Lawinengefahr geht aufgrund der tiefen Lufttemperaturen
nur langsam zurück.
Gefahrenstufen regional
Z-o: oberhalb 2000m - Neu- /Triebschnee
Z-u: unterhalb 2000m - Neu- /Triebschnee
Allgäuer Alpen
Z-o: Gefahrenstufe 3
Z-u: Gefahrenstufe 2
Ammergauer Alpen
Z-o: Gefahrenstufe 3
Z-u: Gefahrenstufe 2
Werdenfelser Alpen
Z-o: Gefahrenstufe 3
Z-u: Gefahrenstufe 2
Bayerische Voralpen
Z-o: Gefahrenstufe 3
Z-u: Gefahrenstufe 2
Chiemgauer
Alpen
Z-o: Gefahrenstufe 3
Z-u: Gefahrenstufe 2
Berchtesgadener Alpen
Z-o: Gefahrenstufe 3
Z-u: Gefahrenstufe 2
Herausgeber:
Lawinenwarnzentrale
im Bayerischen Landesamt für Umwelt
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