Lawinenbericht, 07.02.2015
für den bayerischen Alpenraum
Samstag, 07.02.2015, 07:30 Uhr
Oberhalb von 1800m können insbesonder bei großer Zusatzbelastung noch Schneebrettlawinen ausgelöst werden. An glatten Wiesenhängen
sind kleine Gleitschneelawinen möglich.
Beurteilung der Lawinengefahr:
Es besteht im bayerischen Alpenraum eine mäßige Lawinengefahr.
Gefahrenstellen, an denen Lawinen ausgelöst werden können, befinden sich vorwiegend oberhalb 1800m
im kammnahen Steilgelände der Hangrichtungen West über Nord bis Ost sowie in den Übergangsbereichen zu triebschneeverfüllten Rinnen und Mulden. In diesen Bereichen ist insbesondere bei großer Zusatzbelastung eine Auslösung von Schneebrettlawinen möglich.
Die frisch entstandenen Triebschneeansammlungen die sich in erster Linie westseitig und nordseitig abgelagert haben, können zwar leicht gestört werden, jedoch reicht es noch nicht für eine Verschüttung.
Unterhalb von 1800m sind aufgrund der Tageserwärmung
und insbesondere bei Sonneneinstrahlung an glatten Wiesenhängen oder auf steilen glatten Waldboden vermehrt Selbstauslösungen von kleinen Gleitschneelawinen möglich. Zu beachten sind dabei in erster Linie Bereiche die sich unterhalb von Schneemäulern befinden.
Schneedecke:
Der bayerische Alpenraum blieb seit gestern weitgehend niederschlagsfrei. Oberhalb der Nebelgrenze herrschte überwiegend sonniges Winterwetter. Durch starken Wind aus meist östlicher Richtung haben sich oberhalb der Waldgrenze
kleinräumig frische Triebschneeansammlungen gebildet. Vielerorts ist oberflächlich ein zum Teil tragfähiger Windharschdeckel entstanden, der vor allem schattseitig bindungsarm auf meist kantigen, aufbauend umgewandelten Schneekristallen liegt. Dort wo gestern
die Sonne durchkam hat sich sonnseitig ein dünner Schmelzharschdeckel gebildet. Unterhalb der Waldgrenze ist der Schnee meist noch pulverig. Insgesamt hat sich die Schneedecke in allen Höhenlagen deutlich gesetzt und zunehmend verfestigt. Ältere Triebschneeansammlungen,
die vor allem in Schattenlagen anzutreffen sind, bleiben aber weiterhin noch zu beachten. An glatten Wiesenhängen werden immer wieder aufgrund der Bodenwärme, trotz tiefer Lufttemperaturen, neue Gleitschneemäuler sowie kleine Glei
tschneelawinen beobachtet.
Hinweise und Tendenz:
Die nächsten Tage ist Nordstaulage mit zeitweisen Niederschlägen angekündigt. Je nach Umfang der Niederschläge sowie der Schneeverfrachtungen kann die Lawinengefahr wieder ansteigen.
Gefahrenstufen regional
Z-o: oberhalb 1800m - Triebschnee
Z-u: unterhalb 1800m - Gleitschnee
Allgäuer Alpen
Z-o: Gefahrenstufe 2
Z-u: Gefahrenstufe 2
Ammergauer Alpen
Z-o: Gefahrenstufe 2
Z-u: Gefahrenstufe 2
Werdenfelser Alpen
Z-o: Gefahrenstufe 2
Z-u: Gefahrenstufe 2
Bayerische Voralpen
Z-o: Gefahrenstufe 2
Z-u: Gefahrenstufe 2
Chiemgauer Alpen
Z-o: Gefahrenstufe 2
Z-u: Gefahrenstufe 2
Berchtesgadener Alpen
Z-o: Gefahrenstufe 2
Z-u: Gefahrenstufe 2
Herausgeber:
Lawinenwarnzentrale
im Bayerischen Landesamt für Umwelt
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