Lawinenlagebericht Bayern

Lawinenbericht, 11.02.2015

für den bayerischen Alpenraum

Mittwoch, 11.02.2015, 07:30 Uhr

Oberhalb 1800m kann Triebschnee insbesondere noch bei großer Zusatzbelastung ausgelöst werden. Durch Sonneneinstrahlung und tageszeitliche
 Erwärmung an glatten Wiesenhängen zunehmend Gleitschneelawinen.

Beurteilung der Lawinengefahr:
Es besteht in den Allgäuer Alpen eine mäßige Lawinengefahr, im übrigen bayerischen Alpenraum ist die Lawinengefahr oberhalb 1800m als mäßig,
 darunter als gering einzustufen. Im Tagesverlauf steigt dann die Lawinengefahr auf mäßig, in den Allgäuer Alpen auf erheblich an.

Einzelne Gefahrenstellen, an denen Lawinen ausgelöst werden können, liegen vorwiegend oberhalb 1800m im kammnahen
 Steilgelände der Hangrichtungen Nordwest über Nord bis Südost sowie in Übergangsbereichen zu triebschneeverfüllten Rinnen und Mulden. Hier ist insbesondere bei großer Zusatzbelastung, z.B. durch eine Skifahrergruppe ohne Abstände, die Auslösung von
 Schneebrettlawinen möglich.
Durch Sonneneinstrahlung und tageszeitliche Erwärmung sind im Tagesverlauf aus Steilflächen Selbstauslösungen von oberflächlichen Lockerschnee- und Schneebrettlawinen zu erwarten. In mittleren Lagen sind an steilen Wiesenhängen
 und in lückigen Bergwäldern Selbstauslösungen auch mittlerer Gleitschneelawinen möglich. Flächen unterhalb von Gleitschneerisse sind besonders kritisch zu betrachten.

Schneedecke:
In mittleren Lagen hat sich sonnseitig meist brüchiger
 Schmelzharsch gebildet, schattseitig ist bis etwa 1600m die dünne Eislamelle erhalten geblieben. Darunter hat sich der Neuschnee der letzten Tage gut gesetzt und verfestigt. Mit der tageszeitlichen Erwärmung und Sonneneinstrahlung werden die oberflächennahen
 Schneeschichten oberflächlich durchfeuchtet, es kommt zunehmend Bewegung in die Schneedecke. Oberhalb 1800m sind ältere Verfrachtungen noch störanfällig. Sie liegen schattseitig meist auf einem störanfälligen Windharschdeckel, sonnseitig auf dünnem Schmelzharsch
 und sind schwer zu erkennen. Schwachschichten aus kantig Schneekristallen liegen oft unter dem Harschdeckel des Altschnees. Sie können vom Skifahrer an Übergangsbereichen von viel zu wenig Schnee erreicht und ausgelöst werden.

Hinweise und Tendenz:

Unter Hochdruckeinfluß ist es heute sonnig, die Temperaturen steigen in 2000m auf +5 Grad an. Unter Berücksichtigung der tageszeitlichen Erwärmung und unter Umgehung gleitschneegefährdeter Areale herrschen derzeit gute Tourenbedingungen.

Gefahrenstufen
 regional
Z-o: oberhalb 1800m - Triebschnee
Z-u: unterhalb 1800m - Gleitschnee

Allgäuer Alpen
Z-o: Gefahrenstufe 2
Z-u: Gefahrenstufe 2 (im Tagesverlauf 3)

 

 

Ammergauer Alpen
Z-o: Gefahrenstufe 2
Z-u:
 Gefahrenstufe 1 (im Tagesverlauf 2)

 


Werdenfelser Alpen
Z-o: Gefahrenstufe 2
Z-u: Gefahrenstufe 1 (im Tagesverlauf 2)

 


Bayerische Voralpen
Z-o: Gefahrenstufe 2
Z-u: Gefahrenstufe 1 (im Tagesverlauf 2)

 


Chiemgauer Alpen
Z-o: Gefahrenstufe 2
Z-u: Gefahrenstufe 1 (im Tagesverlauf 2)

 


Berchtesgadener Alpen
Z-o: Gefahrenstufe 2
Z-u: Gefahrenstufe 1 (im Tagesverlauf 2)

 

 

Herausgeber:
Lawinenwarnzentrale

im Bayerischen Landesamt für Umwelt

 

 
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