Lawinenbericht, 13.02.2015
für den bayerischen Alpenraum
Freitag, 13.02.2015, 07:30 Uhr
In den Hochlagen kann älterer Triebschnee insbesondere noch bei großer Zusatzbelastung ausgelöst werden. Durch Sonneneinstrahlung und
tageszeitliche Erwärmung an glatten Wiesenhängen Gleitschneelawinen auch mittlerer Größe beachten.
Beurteilung der Lawinengefahr:
In den Bayerischen Alpen ist die Lawinengefahr am Morgen in den Hochlagen als mäßig, unterhalb 2000m als
gering einzustufen. Im Tagesverlauf steigt dann unterhalb 2000m die Lawinengefahr in den Allgäuer Alpen auf erheblich, im übrigen Bayerischen Alpenraum auf mäßig an.
Durch Sonneneinstrahlung und tageszeitliche Erwärmung sind im Tagesverlauf
aus noch nicht entladenen Steilflächen Selbstauslösungen von oberflächlichen Nassschneelawinen zu erwarten. In mittleren Lagen sind an steilen Wiesenhängen und in lückigen Bergwäldern Selbstauslösungen auch mittlerer Gleitschneelawinen möglich.
Daneben
gibt es einzelne Gefahrenstellen, an denen Lawinen ausgelöst werden können, vorwiegend in den Hochlagen im kammnahen Steilgelände der Hangrichtungen Nordwest über Nord bis Ost sowie in Übergangsbereichen zu triebschneeverfüllten Rinnen und Mulden. Hier
ist insbesondere bei großer Zusatzbelastung, z.B. durch mehrere Skifahrer ohne Abstände, die Auslösung von Schneebrettlawinen möglich.
Schneedecke:
Im Wechsel von nächtlicher Ausstrahlung und tageszeitlicher Erwärmung hat sich die Schneedecke
allgemein gut gesetzt und verfestigt. Sonnseitig wechseln sich Bruchharsch und oft auch schon tragfähiger Schmelzharsch ab, darunter ist die Schneedecke oberflächnah durchfeuchtet. Schattseitig ist der Schnee oft noch pulvrig. Im Tagesverlauf weicht die Schneeoberfläche
auf, die Schneedecke wird oberflächlich durchfeuchtet, was mit Festigkeitseinbußen verbunden ist. In den Hochlagen sind ältere Verfrachtungen erhalten geblieben, die noch störanfällig sind. Eingeschneiter Oberflächenreif im Triebschneepaket stellt eine
schwache Schicht dar. Daneben liegen Schwachschichten aus kantig aufgebauten Schneekristallen oft unter den verharschten Schichten des Altschnees. Sie können vom Skifahrer an Übergangsbereichen von viel zu wenig Schnee gestört werden.
Hinweise
und Tendenz:
Unter Hochdruckeinfluß ist es heute sonnig, die Temperaturen steigen in 2000m auf +3 Grad an. Unter Berücksichtigung der tageszeitlichen Erwärmung und unter Umgehung gleitschneegefährdeter Areale herrschen derzeit gute Tourenbedingungen.
Gefahrenstufen regional
Z-o: Hochlagen oberhalb 2000m - älterer Triebschnee
Z-u: unterhalb 2000m - Gleitschnee
Allgäuer Alpen
Z-o: Gefahrenstufe 2
Z-u: Gefahrenstufe 1 (im Tagesverlauf 3)
Ammergauer
Alpen
Z-o: Gefahrenstufe 2
Z-u: Gefahrenstufe 1 (im Tagesverlauf 3)
Werdenfelser Alpen
Z-o: Gefahrenstufe 2
Z-u: Gefahrenstufe 1 (im Tagesverlauf 3)
Bayerische Voralpen
Z-o: Gefahrenstufe 1
Z-u:
Gefahrenstufe 1 (im Tagesverlauf 3)
Chiemgauer Alpen
Z-o: Gefahrenstufe 1
Z-u: Gefahrenstufe 1 (im Tagesverlauf 3)
Berchtesgadener Alpen
Z-o: Gefahrenstufe 2
Z-u: Gefahrenstufe 1 (im Tagesverlauf 3)
Herausgeber:
Lawinenwarnzentrale
im Bayerischen Landesamt für Umwelt
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