Lawinenbericht, 09.03.2015
für den bayerischen Alpenraum
Montag, 09.03.2015, 07:30 Uhr
In den Hochlagen ist älterer Triebschnee insbesondere bei großer Zusatzbelastung noch zu stören. Im Tagesverlauf ansteigende Selbstauslösungsaktivität
meist kleinerer Lawinen.
Beurteilung der Lawinengefahr:
Es besteht in den Hochlagen der bayerischen Alpen eine mäßige Lawinengefahr, unterhalb 2000m ist sie als gering einzustufen. In der zweiten Tageshälfte steigt dann die Lawinengefahr
unterhalb 2000m auf mäßig an.
Örtliche Gefahrenstellen, an denen Lawinen ausgelöst werden können, befinden sich in den Hochlagen im kammnahen Steilgelände der Hangrichtungen Nord bis Ost sowie in triebschneeverfüllten Rinnen und Mulden. Hier
ist insbesondere bei großer Zusatzbelastung, z.B. durch eine Skifahrergruppe ohne Abstände, die Auslösung von Schneebrettlawinen möglich.
Durch die tageszeitliche Erwärmung und bei Sonneneinstrahlung ist aus felsdurchsetzten, eingewehten Steilflächen
die Selbstauslösung meist kleinerer Lockerschnee- und Schneebrettlawinen möglich. Bis in mittlere Lagen kann an glatten Wiesenhängen oder in lückigen Bergwäldern die Schneedecke auch am Boden abgleiten.
Schneedecke:
Die Schneedecke hat
sich in allen Höhenlagen gut gesetzt und verfestigt sich zunehmend. Durch die Strahlungsnacht hat sich sonnseitig bis in höhere Lagen ein Harschdeckel gebildet, der zum Teil tragfähig ist. Milde Temperaturen und Sonneneinstrahlung führen tagsüber zu einem
oberflächlichen Aufweichen des Schnees mit den damit verbundenen Festigkeitseinbußen. Schattseitig ist meist noch gesetzter Pulver anzutreffen. Bis etwa 1600m ist mittlerweilen die Altschneedecke bis zum Boden durchfeuchtet, das Hangabwärtsgleiten der Schneedecke
nimmt zu. In höheren Lagen ist die Schneedecke vom Wind geprägt. Vor allem schattseitig sind in kammnahen, eingefrachteten Steilflächen Triebschneeansammlungen anzutreffen, die durch bindungsarme Zwischenschichten an Übergängen von viel zu wenig Schnee
noch störanfällig sind.
Hinweise und Tendenz:
Heute ist es bei leichter Bewölkung meist sonnig. Die Temperaturen liegen in 2000m bei +5 Grad. Das frühlingshafte Wetter hält die nächsten Tage an. Eine wesentliche Änderung der Lawinensituation
ist nicht zu erwarten.
Gefahrenstufen regional
Z-o: Hochlagen oberhalb 2000m - kammnah Triebschnee
Z-u: unterhalb 2000m - zunehmend Gleitschnee
Allgäuer Alpen
Z-o: Gefahrenstufe 2
Z-u: Gefahrenstufe 1 (im Tagesverlauf
2)
Ammergauer Alpen
Z-o: Gefahrenstufe 2
Z-u: Gefahrenstufe 1 (im Tagesverlauf 2)
Werdenfelser Alpen
Z-o: Gefahrenstufe 2
Z-u: Gefahrenstufe 1 (im Tagesverlauf 2)
Bayerische Voralpen
Z-o: Gefahrenstufe 1
Z-u: Gefahrenstufe 1 (im Tagesverlauf 2)
Chiemgauer Alpen
Z-o: Gefahrenstufe 1
Z-u: Gefahrenstufe 1 (im Tagesverlauf 2)
Berchtesgadener Alpen
Z-o: Gefahrenstufe 2
Z-u: Gefahrenstufe
1 (im Tagesverlauf 2)
Herausgeber:
Lawinenwarnzentrale
im Bayerischen Landesamt für Umwelt
Team-Info Team-Kontakt |