Lawinenbericht, 10.03.2015
für den bayerischen Alpenraum
Dienstag, 10.03.2015, 07:30 Uhr
In den Hochlagen ist älterer Triebschnee noch zu stören. Im Tagesverlauf Selbstauslösung meist kleinerer Lawinen möglich.
Beurteilung der Lawinengefahr:
In den Hochlagen der bayerischen Alpen besteht mäßige Lawinengefahr, unterhalb 2000m ist sie als gering einzustufen. In der zweiten Tageshälfte steigt dann die Lawinengefahr unterhalb 2000m auf mäßig an.
Stellen,
an denen Lawinen ausgelöst werden können, befinden sich in den Hochlagen im kammnahen Steilgelände der Hangrichtungen Nord über Ost bis Süd, sowie in triebschneeverfüllten Rinnen und Mulden. Hier ist insbesondere bei großer Zusatzbelastung, z.B. durch
eine Skifahrergruppe ohne Abstände, die Auslösung von Schneebrettlawinen möglich.
Durch die tageszeitliche Erwärmung und Sonneneinstrahlung ist aus felsdurchsetzten Flächen die Selbstauslösung meist kleinerer Lockerschnee- und Schneebrettlawinen
möglich. Bis in mittlere Lagen kann an glatten Wiesenhängen oder in lückigen Bergwäldern die Schneedecke auch am Boden abgleiten.
Schneedecke:
Die Schneedecke hat sich in allen Höhenlagen gut gesetzt und ist meist gut verfestigt. Durch
die nächtliche Abstrahlung hat sich sonnseitig bis in höhere Lagen ein tragfähiger Harschdeckel gebildet. Milde Temperaturen und Sonneneinstrahlung führen tagsüber zu einem oberflächlichen Aufweichen des Schnees. Oberhalb von 1500 m ist schattseitig meist
noch gesetzter Pulver anzutreffen. Bis etwa 1500 m ist mittlerweile die Altschneedecke bis zum Boden durchfeuchtet. In Folge nehmen Hangabwärtsbewegungen der Schneedecke zu. In höheren Lagen ist die Schneedecke vom Wind geprägt. Vor allem schattseitig sind
kammnah Triebschneeansammlungen anzutreffen, die durch bindungsarme Zwischenschichten an Übergängen von viel zu wenig Schnee noch störanfällig sind.
Hinweise und Tendenz:
Heute ist es meist sonnig, höchstens gering bewölkt, oft auch wolkenlos.
Die Temperaturen liegen in 2000m um +3° C. Das frühlingshafte Wetter hält heute noch an. Ab Morgen erreicht uns von Norden her eine Störung mit leichtem bis mäßigem Schneefall, dazu auflebender Wind und ein Temperaturrückgang. Je nach Ausmaß
des Schneefalls kann die Lawinengefahr leicht ansteigen.
Gefahrenstufen regional
Z-o: Hochlagen oberhalb 2000m - kammnah Triebschnee
Z-u: unterhalb 2000m - Gleitschnee
Allgäuer Alpen
Z-o: Gefahrenstufe 2
Z-u: Gefahrenstufe 1 (im Tagesverlauf 2)
Ammergauer Alpen
Z-o: Gefahrenstufe 2
Z-u: Gefahrenstufe 1 (im Tagesverlauf 2)
Werdenfelser Alpen
Z-o: Gefahrenstufe 2
Z-u: Gefahrenstufe 1 (im Tagesverlauf 2)
Bayerische Voralpen
Z-o: Gefahrenstufe 1 (im Tagesverlauf 2)
Z-u: Gefahrenstufe 1 (im Tagesverlauf 2)
Chiemgauer Alpen
Z-o: Gefahrenstufe 1 (im Tagesverlauf 2)
Z-u: Gefahrenstufe 1 (im Tagesverlauf 2)
Berchtesgadener Alpen
Z-o: Gefahrenstufe 2
Z-u: Gefahrenstufe 1 (im Tagesverlauf 2)
Herausgeber:
Lawinenwarnzentrale
im Bayerischen Landesamt für Umwelt
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