Lawinenbericht, 08.01.2005
Lawinenlagebericht für den bayerischen Alpenraum
Samstag, 08. Januar 2005, 07.30 Uhr
Gefahrenstufe 2 - mäßige Lawinengefahr
Allgemeines:
Unter Hochdruckeinfluss ist es heute im bayerischen Alpenraum meist sonnig und sehr mild. In höheren Lagen weht ein kräftiger Wind aus westlichen Richtungen. Die Temperaturen steigen im Tagesverlauf in 2000 m auf +8 Grad, in 3000 m auf +1 Grad an.
Schneedecke:
In den tiefen und mittleren Lagen ist die Schneedecke allgemein gut gesetzt und verfestigt, nach der intensiven Strahlungsnacht hat sich ein Harschdeckel gebildet. Mit der tageszeitlichen Erwärmung wird die Schneedecke zunehmend durchfeuchtet und es kommt zu Festigkeitsverlusten und entsprechenden Spannungszunahmen. Dies gilt auch für die höheren Lagen, wo die Schneedecke von starken Schneeverfrachtungen geprägt ist. Während in Rinnen und Mulden der Schnee oft meterhoch liegt, sind kammnahe Rücken meist abgeblasen. Der Triebschnee liegt örtlich noch bindungsarm sonnseitig auf einer verharschten, schattseitig auf einer windgepressten Altschneedecke. Durch den starken Wind aus Südwest sind neue, meist kleinere Triebschneeansammlungen entstanden.
Beurteilung der Lawinengefahr:
Es besteht eine mäßige Lawinengefahr.
Örtliche Gefahrenstellen liegen oberhalb der Waldgrenze im kammnahen Steilgelände der Hangrichtungen Nord über Ost bis Südost sowie in Rinnen und Mulden mit Triebschneeablagerungen. In diesen Bereichen ist insbeondere bei großer Zusatzbelastung, z.B. durch eine Skifahrergruppe ohne Abstände, eine Auslösung von meist kleinen Schneebrettlawinen möglich. Aufgrund des allgemeinen Temperaturanstiegs und insbesondere bei Sonneneinstrahlung kann es bis in die Hochlagen zur Selbstauslösung oberflächlicher Lockerschnee- und Schneebrettlawinen kommen, die in triebschneebeladenen Einzugsgebieten auch mittlere Ausmaße erreichen können. In tieferen Lagen ist mit meist kleineren Nassschneelawinen zu rechnen, die auf glatten Wiesenhängen sowie in lückigen Bergwäldern am Boden abgleiten.
Hinweise:
Die Lawinensituation wird sich vorerst nicht wesentlich ändern.
Quelle: Lawinenwarnzentrale im Bayer. Landesamt für Wasserwirtschaft