Lawinenlagebericht für den bayerischen Alpenraum
Samstag, 22. Januar 2005, 07.30 Uhr


Gefahrenstufe 3 - erhebliche Lawinengefahr


Allgemeines:
Im bayerischen Alpenraum fielen seit gestern bei orkanartigem Wind vom Allgäu bis ins Werdenfelser Land verbreitet bis zu 30 cm, im restlichen bayerischen Alpenraum 20 cm Neuschnee. Heute ist es stark bewölkt, zeitweise kann es schneien. Die Temperaturen liegen in 2000 m um -10 Grad.


Schneedecke:
Der Neuschnee wurde durch den starken Wind umfangreich verfrachtet und hat sich vielfach in Rinnen und Mulden abgelagert. Die Rücken und Kämme oberhalb der Waldgrenze sind abgeweht. Der verfrachtete Schnee hat zum Teil wenig Bindung zur Altschneedecke. Eingelagerte Graupelschichten erhöhen zusätzlich noch die Störanfälligkeit.


Beurteilung der Lawinengefahr:
Oberhalb der Waldgrenze besteht einen erhebliche Lawinengefahr. Gefahrenstellen an denen Lawinen ausgelöst werden können, liegen oberhalb der Waldgrenze im kammnahen Steilgelände vorwiegend der Hangrichtungen Nord über Ost bis Süd sowie in triebschneeverfüllten Rinnen und Mulden aller Hangrichtungen. Achtung! Durch den starken Wind sind auch kammferne Rinnen und Mulden zu beachten. In allen angegebenen Bereichen ist bereits bei geringer Zusatzbelastung eine Auslösung von Schneebrettlawinen möglich. Aufgrund der umfangreichen Schneeverfrachtungen sind aus stark eingewehten Steilhängen vereinzelt auch Selbstauslösungen von Schneebrettlawinen möglich, die zum Teil auch größere Ausmaße annehmen können.


Hinweise:
Skitouren erfordern Vorsicht und gutes lawinenkundliches Beurteilungsvermögen. Die Lawinensituation wird sich in den nächsten Tagen nicht wesentlich ändern.


Quelle: Lawinenwarnzentrale im Bayer. Landesamt für Wasserwirtschaft