Lawinenbericht, 28.01.2005
Lawinenlagebericht für den bayerischen Alpenraum
Freitag, 28. Januar 2005, 07.30 Uhr
Gefahrenstufe 3 - erhebliche Lawinengefahr
Allgemeines:
Der bayerische Alpenraum erhielt seit gestern einen nur unbedeutenden Neuschneezuwachs. Heute scheint bei wechselnder Bewölkung öfters die Sonne. Die Temperaturen liegen tagsüber in 2000 m bei -13 Grad.
Schneedecke:
Das seit Wochenbeginn gefallene Schneepaket setzt sich trotz der tiefen Temperaturen zunehmend und hat sich im Bereich seiner Basisschichten bereits gut verfestigt. Auch die Verbindung zur vormals verharschten Altschneedecke ist zufriedenstellend. Zur Oberfläche hin ist der Schnee locker und spannungsarm. In kammnahen Bereichen sind umfangreiche Triebschneeansammlungen durch den lockeren Schnee überdeckt und nur schwer zu erkennen. Durch bindungsarme Zwischenschichten und örtlich eingelagerten Graupel ist die Schneedecke hier weiter störanfällig.
Beurteilung der Lawinengefahr:
Es besteht eine erhebliche Lawinengefahr.
Gefahrenstellen, an denen Lawinen ausgelöst werden können, befinden sich oberhalb der Waldgrenze im kammnahen Steilgelände der Hangrichtungen Nord über Ost bis Südwest, hinter Hangkanten sowie in Übergangsbereichen zu triebschneeverfüllten Rinnen und Mulden. In diesen Bereichen ist bereits bei geringer Zusatzbelastung, z.B. durch einen einzelnen Skifahrer oder Snowboarder, die Auslösung von Schneebrettlawinen möglich. Aus noch nicht entladenen, triebschneebeladenen Einzugsgebieten ist noch vereinzelt die Selbstauslösung meist mittlerer Lockerschnee- und Schneebrettlawinen möglich.
Hinweise:
Am Wochenende deutet sich ruhiges Winterwetter mit einem allmählichen Temperaturanstieg an. Vor allem in den Hochlagen erfordern Skitouren und Tiefschneefahrten abseits gesicherter Pisten weiterhin Vorsicht und lawinenkundliches Beurteilungsvermögen. Die Lawinensituation wird sich in den nächsten Tagen langsam entspannen.
Quelle: Lawinenwarnzentrale im Bayer. Landesamt für Wasserwirtschaft