Lawinenbericht, 02.02.2005
Lawinenlagebericht für den bayerischen Alpenraum
Mittwoch, 02. Februar 2005, 07.30 Uhr
Gefahrenstufe 4 - große Lawinengefahr
Allgemeines:
Im bayerischen Alpenraum fielen seit gestern bei stürmischem Wind verbreitet 20 - 30 cm, an der Zugspitze mehr als 50cm Neuschnee. Die Nordstaulage hält heute weiter an und es werden weitere, zum Teil ergiebige Schneefälle erwartet. Die Temperaturen liegen tagsüber in 2000 m bei -8 Grad.
Schneedecke:
Der Neuschnee wurde durch den stürmischen Wind auch in den tieferen Lagen umfangreich verfrachtet. Vielerorts wurde sogar die Altschneedecke durch den Wind abgetragen. Der verfrachtete Schnee hat nur wenig Bindung zu einer teilweise pulverigen, teilweise leicht verharschten Altschneedecke. Außerdem ist er durch eingelagerte Graupelschichten in sich sehr störanfällig.
Beurteilung der Lawinengefahr:
Es herrscht im Werdenfelser und im Berchtesgadener Land eine große Lawinengefahr, im übrigen bayerischen Alpenraum ist die Lawinengefahr als erheblich einzustufen.
Gefahrenstellen, an denen Lawinen ausgelöst werden können, liegen vorwiegend im kammnahen Steilgelände der Hangrichtungen Nord über Ost bis Südwest sowie in triebschneeverfüllten Rinnen und Mulden aller Hangrichtungen. In diesen Bereichen ist bereits bei geringer Zusatzbelastung, z.B. durch einen einzelnen Skifahrer eine Auslösung von Schneebrettlawinen möglich.
Aus stark eingewehten Geländezonen ist mit der Selbstauslösung von zum Teil großen Lockerschnee und Schneebrettlawinen zu rechnen, die dort wo die Altschneedecke mitgerissen wird, auch größere Reichweiten erlangen. Örtlich können höhergelegene Verkehrs- und Wanderwege gefährdet sein.
Hinweise:
Skitouren und Tiefschneeabfahrten abseits gesicherter Pisten erfordern Vorsicht und gutes lawinenkundliches Beurteilungsvermögen. Je nach Umfang der erwarteten Niederschläge kann die Lawinengefahr in den Regionen in denen noch erhebliche Lawinengefahr vorherrscht, im Tagesverlauf auf große Lawinengefahr ansteigen. Die Lawinensituation wird sich vorerst nicht entspannen.
Quelle: Lawinenwarnzentrale im Bayer. Landesamt für Wasserwirtschaft