Lawinenbericht, 04.02.2005
Lawinenlagebericht für den bayerischen Alpenraum
Freitag, 04. Februar 2005, 07.30 Uhr
Gefahrenstufe 3 - erhebliche Lawinengefahr
Allgemeines:
Im bayerischen Alpenraum fielen seit gestern bei stürmischem Wind örtlich bis zu 20 cm Neuschnee. Heute lockert die Bewölkung auf, zeitweise scheint die Sonne. Die Temperaturen liegen in 2000 m bei -6 Grad.
Schneedecke:
Der Neuschnee der vergangenen Tage hat sich deutlich gesetzt. Die Schneedecke ist jedoch auch in den tieferen Lagen von umfangreichen Schneeverfrachtungen geprägt. Rücken und Grate sind teilweise abgeweht, die Rinnen und Mulden sind meist randvoll mit Triebschnee. Im verfrachteten Schnee sind störanfällige Zwischenschichten eingelagert.
Beurteilung der Lawinengefahr:
Es besteht eine allgemein erhebliche, in den Berchtesgadener Alpen eine große Lawinengefahr.
Aus stark eingewehten Geländezonen sind insbesondere bei Sonneneinstrahlung Selbstauslösungen von großen Lockerschnee- und Schneebrettlawinen möglich, die dort wo die Altschneedecke mitgerissen wird, auch große Reichweiten erlangen. Örtlich können Verkehrs- und Wanderwege gefährdet sein. Zusätzlich kann es in den tiefen Lagen aufgrund des allgemeinen Temperaturanstieges und vor allem bei Sonneneinstrahlung vermehrt zur Selbstauslösung von Lockerschnee- und Schneebrettlawinen kommen, die aus lückigen Wäldern sowie auf steilen Wiesenhängen am Boden abgleiten. Neben der Gefahr der Selbstauslösung von Lawinen sind oberhalb der Waldgrenze im kammnahen Steilgelände der Hangrichtungen Nord über Ost bis Südwest sowie in den Übergangsbereichen zu triebschneeverfüllten Rinnen und Mulden aller Hangrichtungen störanfällige Triebschneeansammlungen anzutreffen. In diesen Bereichen ist bereits bei geringer Zusatzbelastung, z.B. durch einen einzelnen Skifahrer eine Auslösung von Schneebrettlawinen möglich.
Hinweise:
Skitouren und Tiefschneeabfahrten abseits gesicherter Pisten erfordern Vorsicht und gutes lawinenkundliches Beurteilungsvermögen. Die Lawinensituation wird sich allmählich entspannen.
Quelle: Lawinenwarnzentrale im Bayer. Landesamt für Wasserwirtschaft