Lawinenbericht, 15.02.2005
Lawinenlagebericht für den bayerischen Alpenraum
Dienstag, 15. Februar 2005, 07.30 Uhr
Gefahrenstufe 3 - erhebliche Lawinengefahr
Allgemeines:
Im bayerischen Alpenraum fielen seit gestern verbreitet 20 bis 30 cm Neuschnee. Der Wind hat nachgelassen, der lockere Neuschnee wurde in den Kammlagen aber dennoch verfrachtet. Heute soll es weiter schneien mit Temperaturen in 2000 m um -10 Grad.
Schneedecke:
Seit Wochenbeginn hat sich, mit den kalten Temperaturen, die Schneedecke in den tiefen und mittleren Lagen deutlich stabilisiert und eine gute Bindung zwischen Alt- und Neuschnee entwickelt. In den Hochlagen sind dagegen umfangreiche, störanfällige Triebschneeansammlungen anzutreffen, die größtenteils durch den frisch gefallenen, lockeren Neuschnee überdeckt sind. Der verfrachtete Schnee liegt in vielen Hängen mit wenig Bindung auf einer verharschten Altschneeoberfläche bzw. auf einer brüchigen Eislamelle über dem Altschnee. Zudem sind örtlich bindungsarme Graupelschichten in den Triebschnee eingelagert.
Beurteilung der Lawinengefahr:
Es besteht eine erhebliche Lawinengefahr.
Gefahrenstellen, an denen Lawinen ausgelöst werden können, liegen oberhalb der Waldgrenze im kammnahen Steilgelände der Hangrichtungen Nord über Ost bis Süd sowie in eingewehten Rinnen und Mulden. In diesen Bereichen ist bereits bei geringer Zusatzbelastung, z. B. durch einen einzelnen Skifahrer oder Snowboarder, eine Auslösung von Schneebrettlawinen möglich. In neuschneereichen Gebieten kann es im Steilgelände vereinzelt auch zu Selbstauslösung oberflächlicher Lockerschnee- und Schneebrettlawinen kommen.
Hinweise:
Für die nächsten Tage sind weitere, teils kräftige Schneefälle angekündigt. Die Lawinengefahr wird damit weiter ansteigen.
Quelle: Lawinenwarnzentrale im Bayer. Landesamt für Wasserwirtschaft