Lawinenbericht, 16.02.2005
Lawinenlagebericht für den bayerischen Alpenraum
Mittwoch, 16. Februar 2005, 07.30 Uhr
Gefahrenstufe 3 - erhebliche Lawinengefahr
Allgemeines:
Im bayerischen Alpenraum fielen seit gestern verbreitet 20 cm Neuschnee. Heute schneit es andauernd und teils auch ergiebig. Es ist sehr kalt. Die Temperaturen liegen tagsüber in 2000 m bei -11 Grad.
Schneedecke:
Der seit gestern ohne nennenswerten Windeinfluss gefallene Neuschnee liegt locker auf dem seit Wochenbeginn abgelagerten Schneepaket, das mittlerweilen eine Mächtigkeit von 50 bis 80 cm erreicht. Der Neuschnee der letzten Tage setzt sich dabei zunehmend, die Bindung zur verharschter Altschneeoberfläche ist in den tiefen und mittleren Lagen insgesamt gut. In den höheren Lagen sind dagegen umfangreiche, störanfällige Triebschneeansammlungen anzutreffen, die größtenteils durch den frisch gefallenen, lockeren Neuschnee überdeckt sind. Der verfrachtete Schnee liegt in vielen Hängen mit wenig Bindung auf einer verharschten Altschneeoberfläche.
Beurteilung der Lawinengefahr:
Es besteht eine erhebliche Lawinengefahr.
Gefahrenstellen, an denen Lawinen ausgelöst werden können, liegen oberhalb der Waldgrenze im kammnahen Steilgelände der Hangrichtungen Nord über Ost bis Süd sowie in eingewehten Rinnen und Mulden. In diesen Bereichen ist bereits bei geringer Zusatzbelastung, z. B. durch einen einzelnen Skifahrer oder Snowboarder, eine Auslösung von Schneebrettlawinen möglich. In zunehmendem Umfang kann es in neuschneereichen Gebieten aus steilen Einzugsgebieten zur Selbstauslösung oberflächlicher Lockerschnee- und Schneebrettlawinen kommen, die auch größere Ausmaße erreichen können.
Hinweise:
Mit den angekündigten, intensiven Schneefällen kann die Lawinengefahr im Tagesverlauf auf groß ansteigen. Insbesondere die Gefahr der Selbstauslösung von Lawinen wird zunehmen. Morgen klingen die Schneefälle dann allmählich aus. Die Lawinengefahr wird kritisch bleiben.
Quelle: Lawinenwarnzentrale im Bayer. Landesamt für Wasserwirtschaft