Lawinenbericht, 18.02.2005
Lawinenlagebericht für den Bayerischen Alpenraum
Freitag, 18. Februar 2005, 07.30 Uhr
Allgemeines:
Der bayerische Alpenraum erhielt seit gestern einen nur unbedeutenden Neuschneezuwachs. Heute nimmt unter Zwischenhocheinfluss die Bewölkung weiter ab, vor allem im Westen scheint länger die Sonne. Die Temperaturen steigen tagsüber in 2000 m langsam auf -8 Grad an.
Schneedecke:
Das seit Wochenbeginn gefallene Schneepaket hat sich durch den gestrigen leichten Temperaturanstieg und teilweisen Sonnenschein zunehmend gesetzt und im Bereich seiner Basisschichten bereits gut verfestigt. An der Oberfläche ist der Schnee locker und spannungsarm, sonnseitig hat sich teilweise eine dünne Harschschicht gebildet. In den höheren Lagen sind umfangreiche Triebschneeablagerungen durch den in den letzten Tagen locker gefallenen Neuschnee überdeckt und schwer zu erkennen. Durch bindungsarme Zwischenschichten sowie die oft noch schlechte Verbindung des Neuschnees zur oberflächlich vereisten Altschneedecke in windbeeinflussten Bereichen ist die Schneedecke hier weiter störanfällig.
Beurteilung der Lawinengefahr:
Es besteht eine erhebliche Lawinengefahr. Gefahrenstellen, an denen Lawinen ausgelöst werden können, befinden sich oberhalb der Waldgrenze im kammnahen Steilgelände der Hangrichtungen Nord über Ost bis Süd sowie in Übergangsbereichen zu triebschneeverfüllten Rinnen und Mulden. In diesen Bereichen ist bereits bei geringer Zusatzbelastung, z.B. durch einen einzelnen Skifahrer, die Auslösung von Schneebrettlawinen möglich. An noch nicht ausgelösten, stark neu- und triebschneebeladenen Steilhängen kann es weiterhin insbesondere bei Sonneneinstrahlung und tageszeitlichem Temperaturanstieg zur Selbstauslösung von Lockerschnee- und Schneebrettlawinen kommen. Bis in mittlere Lagen kann der Schnee auf steilen Wiesenhängen auch am Boden abgleiten.
Hinweise und Tendenz:
Skitouren erfordern weiterhin Vorsicht und lawinenkundliches Beurteilungsvermögen. Am Samstag ist neuerlicher Schneefall angekündigt. Die Lawinensituation wird sich in den nächsten Tagen nicht wesentlich ändern.
Quelle: Lawinenwarnzentrale im Bayer. Landesamt für Wasserwirtschaft