Lawinenlagebericht für den bayerischen Alpenraum
Sonntag, 13. März 2005, 07.30 Uhr


Gefahrenstufe 4 - große Lawinengefahr


Allgemeines:
Im bayerischen Alpenraum war es gestern zeitweise sonnig. Gegen Abend fielen mit kräftigem Wind aus Nordwest 10 bis 20 cm Neuschnee. Auch heute sind noch einzelne Schneeschauer zu erwarten. Von Westen her wird es aber zunehmend heiter. Die Temperaturen in 2000 m liegen um -6 Grad.


Schneedecke:
Im Wechsel zwischen tageszeitlicher Erwärmung und nächtlicher Abkühlung hat sich die Schneedecke bis in die mittleren Lagen deutlich stabilisiert. In den höheren Lagen bleibt der Schneedeckenaufbau aber auf Grund bindungsarmer Zwischenschichten und überwehter Oberflächenreifschichten störanfällig. Die starken Schneeverfrachtungen der vergangenen Tage bewirken, dass die störanfälligen Schwachschichten in der Schneedecke teilweise meterhoch überdeckt sind, an anderer Stelle wiederum nur wenige Zentimeter unter der Schneeoberfläche liegen. Die Gegebenheiten wechseln kleinräumig und sind durch den darüberliegenden frischen Neuschnee schwer zu erkennen.


Beurteilung der Lawinengefahr:
Es besteht eine große Lawinengefahr.
Gefahrenstellen, an denen Lawinen ausgelöst werden können, liegen oberhalb 1500 m in vielen Steilhängen vorwiegend der Hangrichtungen Nord über Ost bis Südost. Besonders kritisch sind in allen Hangrichtungen die Übergänge zu eingewehten Rinnen und Mulden. Auch an Hangkanten gibt es Gefahrenstellen, an denen es bereits bei geringer Zusatzbelastung zur Auslösung von Schneebrettlawinen kommen kann. Die Gefahr der Selbstauslösung von Lawinen ist zurückgegangen. In stark eingewehten Hangzonen kann es vor allem bei Sonneneinstrahlung noch zum Abgleiten der oberflächlichen Schichten kommen.


Hinweise:
Für die nächsten Tage ist deutliche Wetterbesserung angekündigt. Damit wird sich die Lawinenlage entspannen. Zur Zeit erfordern Unternehmungen abseits gesicherter Pisten aber noch großes lawinenkundliches Beurteilungsvermögen und sehr sorgfältige Routenwahl.


Quelle: Lawinenwarnzentrale im Bayer. Landesamt für Wasserwirtschaft