Lawinenlagebericht für den bayerischen Alpenraum
Mittwoch, 16. März 2005, 07.30 Uhr


Gefahrenstufe 3 - erhebliche Lawinengefahr


Allgemeines:
Im bayerischen Alpenraum ist es heute sonnig und mild. Die Temperaturen in 2000 m steigen auf +7 Grad an.


Schneedecke:
Die Schneedecke hat sich aufgrund der allgemein milden Temperaturen deutlich gesetzt und verfestigt. Die störanfälligen Zwischenschichten der letzten Tage haben sich zunehmend mit den einzelnen Schneeschichten verbunden und etwas an Wirkung verloren. Sonnseitig sowie unterhalb von 1500m auch schattseitig, schreitet die Durchfeuchtung der Schneedecke weiter voran. Es hat sich trotz der nächtlichen Abstrahlung nur ein dünner Harschdeckel gebildet. Oberhalb von 1500 m ist die Schneeoberfläche in den Schattenlagen noch pulverig. In den Kammlagen oberhalb von 1800 m sind vereinzelt noch störanfällige Triebschneeansammlungen zu beachten.


Beurteilung der Lawinengefahr:
Es besteht eine erhebliche Lawinengefahr.
Mit der angekündigten markanten Erwärmung und insbesondere bei Sonneneinstrahlung ist bis in eine Höhenlage von 1800m mit der Selbstauslösung von zum Teil großen Nassschneelawinen zu rechnen, die meist am Boden abgleiten. Vereinzelt sind hangnahe Verkehrswege gefährdet. In den höheren Lagen beschränkt sich die Selbstauslösung an besonnten Hängen auf die oberflächlichen Schichten der Schneedecke. Jedoch sind auch hier vereinzelt große Lawinen möglich. Daneben sind oberhalb der Waldgrenze, vorwiegend in nord- bis ostgerichteten Steilhängen sowie in triebschneeverfüllten Rinnen und Mulden ältere Triebschneeansammlungen anzutreffen. In diesen Bereichen ist insbesondere bei großer Zusatzbelastung, z.B. durch eine Skifahrergruppe ohne Abstände, eine Auslösung von Schneebrettlawinen möglich.


Hinweise:
Bei Skitouren ist die tageszeitliche Erwärmung zu beachten. In den nächsten Tagen bleibt es weiterhin mild. Dadurch wird die Gefahr der Selbstauslösung von Lawinen weiter bestehen bleiben.


Quelle: Lawinenwarnzentrale im Bayer. Landesamt für Wasserwirtschaft