Lawinenlagebericht für den bayerischen Alpenraum
Samstag, 14. Januar 2006, 07.30 Uhr


Gefahrenstufe 1 - geringe Lawinengefahr


Allgemeines:
Im bayerischen Alpenraum hält das Hochdruckwetter an. In den Bergen scheint die Sonne. Die Temperaturen steigen tagsüber in 2000 m auf +3 Grad an.


Schneedecke:
Die Schneedecke ist allgemein stabil ohne nennenswerte Schwachschichten. Auf den reinen Sonnenseiten ist eine meist brüchige Harschschicht anzutreffen. Sonst ist der Schnee pulvrig, schattseitig wächst auf der Schneedecke der Oberflächenreif. Die Schneedeckensituation ist zudem gesprägt von einer intensiven aufbauenden Umwandlung, das heißt, die Schneekristalle werden kantiger, die Kornbindungen lösen sich und der Schnee wird ingesamt lockerer. Bei geringer Schneelage bricht man örtlich bis zum Boden durch.


Beurteilung der Lawinengefahr:
Es besteht eine geringe Lawinengefahr.
Vereinzelte Gefahrenstellen, an denen noch eine Lawinenauslösung möglich ist, befinden sich oberhalb 2000 m im kammnahen, extremen Steilgelände der Hangrichtungen Nordwest- über Nord- bis Ost sowie in sehr steilen Rinnen und Mulden. In diesen Bereichen ist bei großer Zusatzbelastung, z.B. durch eine Skifahrergruppe ohne Abstände oder einen Alpinisten zu Fuß, eine Schneebrettauslösung möglich. Die Gefahr der Selbstauslösung von Lawinen ist in den Vormittagsstunden gering. Im Tagsverlauf steigt die Gefahr jedoch an und es kann an stark besonnten Hängen zu kleinen oberflächlichen Lockerschneelawinen kommen. Dort, wo der Untergrund glatt ist und Schmelzwasser über Risse und Spalten unter die Schneedecke einsickert, können vereinzelt auch Schneebrettlawinen auf dem Boden abgleiten. Solche Bodenlawinen lösen sich mit zeitlicher Verzögerung und sind auch bis in die Nacht hinein noch möglich.


Hinweise:
Das Hochdruckwetter hält über das Wochenende an. Die Lawinensituation wird sich in den nächsten Tagen nicht ändern. Es herrschen allgemein gute Tourenbedingungen.


Quelle: Lawinenwarnzentrale im Bayer. Landesamt für Umwelt