Lawinenbericht, 16.01.2006
Lawinenlagebericht für den bayerischen Alpenraum
Montag, 16. Januar 2006, 07.30 Uhr
Gefahrenstufe 2 - mäßige Lawinengefahr
Allgemeines:
Im bayerischen Alpenraum schwächt sich das Hochdruckwetter ab. In den Bergen scheint heute aber noch die Sonne. Die Temperaturen in 2000 m liegen tagsüber bei -3 Grad. In den Gipfellagen weht ein starker böiger Südwind.
Schneedecke:
Die Schneedecke ist überwiegend stabil ohne nennenswerte Schwachschichten. In Schattenhängen ist durch die intensive aufbauende Umwandlung der letzten Tage aber ein lockeres, bindungsarmes Fundament entstanden, das örtlich von frisch eingewehtem oder windgepresstem Schnee überdeckt ist. Meist ist der Schnee schattseitig jedoch pulvrig und ohne Spannungen. Auf den reinen Sonnenseiten ist eine Harschschicht entstanden.
Beurteilung der Lawinengefahr:
Es besteht eine mäßige Lawinengefahr.
Vereinzelte Gefahrenstellen, an denen es zur Lawinenauslösung kommen kann, liegen oberhalb 1800 m im kammnahen Steilgelände der Hangrichtungen Nordwest- über Nord- bis Ost. Dort kann es vor allem in frisch eingewehten Hangzonen bereits bei geringer Zusatzbelastung, also auch durch einen einzelnen Skifahrer, zur Auslösung kleiner Schneebrettlawinen kommen, wobei im felsdurchsetzten Steilgelände die Absturzgefahr höher einzuschätzen ist als das Verschüttungsrisiko. Die Gefahr der Selbstauslösung von Lawinen ist in den Vormittagsstunden gering. Im Tagsverlauf steigt die Gefahr etwas an und es können dort, wo der Untergrund glatt ist und Schmelzwasser über Risse und Spalten unter die Schneedecke einsickert, vereinzelt Schneebrettlawinen auf dem Boden abgleiten.
Hinweise:
Die Schönwetterperiode geht zu Ende. In den nächsten Tagen wird Schneefall erwartet. Ein Blick auf die derzeit lockere, oft von Oberflächenreif überzogene Schneedecke lässt erahnen, dass mit dem erwarteten Schnee die Lawinengefahr schnell ansteigen wird.
Quelle: Lawinenwarnzentrale im Bayer. Landesamt für Umwelt