Lawinenlagebericht für den bayerischen Alpenraum
Mittwoch, 18. Januar 2006, 07.30 Uhr


Gefahrenstufe 3 - erhebliche Lawinengefahr


Allgemeines:
Der bayerische Alpenraum erhielt seit gestern bei stürmischem Wind aus westlichen Richtungen verbreitet 10 bis 20 cm, im Allgäu auch bis zu 30 cm Neuschnee. Im Nordweststau fällt heute tagsüber weiter Schnee. Die Temperaturen liegen in 2000 m bei -5 Grad.


Schneedecke:
Durch den stürmischen Wind wird der Neuschnee umfangreich verfrachtet und lagert sich vor allem in Rinnen und Mulden ab. Rücken und Kämme sind abgeweht. Der verfrachtete Schnee liegt bindungsarm auf einer Altschneedecke, deren Oberfläche teils windgepresst und verharscht, in Schattenhängen auch pulvrig aufgebaut ist. Oft ist Oberflächenreif eingeschneit. Im Neuschnee eingelagerte Graupelschichten erhöhen zusätzlich die Störanfälligkeit.


Beurteilung der Lawinengefahr:
Es besteht eine erhebliche Lawinengefahr.
Gefahrenstellen, an denen Lawinen ausgelöst werden können, liegen vorwiegend im kammnahen Steilgelände aller Hangrichtungen, insbesondere in Rinnen und Mulden sowie hinter Hangkanten. In den angegebenen Bereichen ist bereits bei geringer Zusatzbelastung, also durch einen einzelnen Skifahrer, die Auslösung von Schneebrettlawinen möglich. Aufgrund der umfangreichen Schneeverfrachtungen sind aus stark eingewehten Steilhängen zunehmend Selbstauslösungen auch mittlerer Lockerschnee- und Schneebrettlawinen möglich.


Hinweise:
Bei dem stürmischen Nordwestwetter und dem vorhergesagten weiteren Schneefall kann die Lawinengefahr im Tagesverlauf weiter ansteigen. Skitouren erfordern wieder Vorsicht und lawinenkundliches Beurteilungsvermögen.


Quelle: Lawinenwarnzentrale im Bayer. Landesamt für Umwelt