Lawinenlagebericht für den bayerischen Alpenraum
Samstag, 21. Januar 2006, 07. 30 Uhr


Gefahrenstufe 3 - erhebliche Lawinengefahr


Allgemeines:
Der bayerische Alpenraum erhielt heute Nacht mit dem Durchzug einer Störung einen unerheblichen Neuschneezuwachs. Bis 1000 m regnete es kurz. Heute herrscht wechselhaftes Wetter vor, bei starkem Wind aus Nordwest fallen immer wieder Schneeschauer. Die Temperaturen liegen tagsüber in 2000 m bei -6 Grad.


Schneedecke:
Die Schneedecke ist in allen Höhenlagen von umfangreichen Schneeverfrachtungen geprägt. Rücken und Kämme sind abgeweht. In den tiefen und mittleren Lagen hat sich durch die beiden Sonnentage der Neuschnee gut gesetzt und verfestigt. Insgesamt ist die Schneeoberfläche kompakt, gepresst und oft bruchharschig. Nur nordseitig ist noch lockerer, pulvriger Schnee anzutreffen. Der in der Nacht gefallene Neuschnee mit seinem hohem Graupelanteil wird in höheren Lagen stark verfrachtet und gestaltet die neuen Triebschneeansammlungen störanfällig. Zudem ist die Schneedecke in höheren Lagen in Übergangsbereichen zu eingewehten Steilhängen durch bindungsarme Zwischenschichten leicht zu stören.


Beurteilung der Lawinengefahr:
Es besteht eine erhebliche Lawinengefahr.
Gefahrenstellen befinden sich oberhalb 1600 m im kammnahen Steilgelände der Hangrichtungen Nordwest über Ost bis Südost sowie in Übergangsbereichen zu eingewehten Rinnen und Mulden sowie hinter Hangkanten. Hier ist bereits bei geringer Zusatzbelastung, z.B. durch einen einzelnen Skifahrer, die Auslösung von Schneebrettlawinen möglich. Die Gefahr der Selbstauslösung von Lawinen ist zurückgegangen und beschränkt sich auf meist kleinere, oberflächliche Lockerschnee- und Schneebrettlawinen aus steilen, triebschneebeladenen Einzugsgebieten.


Hinweise:
Das wechselhafte Wetter hält am Wochenende an. Neuschnee und starker Wind sorgen in höheren Lagen dafür, dass die Gefahrenstellen nicht weniger werden. In höheren Lagen erfordern Skitouren und Tiefschneefahrten abseits gesicherter Pisten weiterhin Vorsicht und lawinenkundliches Beurteilungsvermögen.


Quelle: Lawinenwarnzentrale im Bayer. Landesamt für Umwelt