Lawinenbericht, 23.01.2006
Lawinenlagebericht für den bayerischen Alpenraum
Montag, 23. Januar 2006, 07.30 Uhr
Gefahrenstufe 3 - erhebliche Lawinengefahr
Allgemeines:
Der bayerischen Alpenraum erhielt seit gestern in seiner östlichen Hälfte verbreitet 10 bis 20 cm Neuschnee, im Westen waren die Neuschneemengen unbedeutend. Heute stellt sich zunehmend Hochdruckwetter ein, Restbewölkung löst sich im Tagesverlauf auf und es scheint zunehmend die Sonne. Die Temperaturen liegen tagsüber in 2000 m bei -9 Grad.
Schneedecke:
Die stark mit Graupel durchsetzte Neuschneeschicht liegt in den tiefen und mittleren Lagen locker auf einer gut gesetzten und verfestigten Altschneedecke. In kammnahen Bereichen sind Triebschneeansammlungen überdeckt, die zur windgepressten Unterlage noch wenig Bindung haben. In höheren Lagen ist die Schneedecke durch umfangreiche Schneeverfrachtungen geprägt. Rücken und Kämme sind abgeweht. Vor allem in Übergangsbereichen von viel zu wenig Schnee können Schwachschichten in der Altschneedecke, die aus kantigem, aufgebautem Schnee oder altem Oberflächenreif bestehen, gestört werden. In den Hochlagen sind bei kräftigem Nordwind kleinräumig neue, störanfällige Triebschneeansammlungen entstanden.
Beurteilung der Lawinengefahr:
Es besteht eine erhebliche Lawinengefahr.
Gefahrenstellen, an denen eine Lawinenauslösung möglich ist, befinden sich oberhalb 1600 m im kammnahen Steilgelände der Hangrichtungen Nordwest über Ost bis Süd sowie in Übergangsbereichen zu eingewehten Rinnen und Mulden sowie hinter Hangkanten. Hier ist bereits bei geringer Zusatzbelastung, z.B. durch einen einzelnen Skifahrer, die Auslösung von Schneebrettlawinen möglich. Die Gefahr der Selbstauslösung von Lawinen ist zurückgegangen. Bei Sonneneinstrahlung können aus steilen, triebschneebeladenen Einzugsgebieten oder felsdurchsetztem Steilgelände meist kleinere Lockerschnee- und Schneebrettlawinen abgehen.
Hinweise:
In den nächsten Tagen ist sonniges und kaltes Hochdruckwetter vorhergesagt. Die Lawinengefahr wird sich langsam entspannen.
Quelle: Lawinenwarnzentrale im Bayer. Landesamt für Umwelt