Lawinenlagebericht für den bayerischen Alpenraum
Samstag, 28. Januar 2006, 07.30 Uhr


Gefahrenstufe 3 - erhebliche Lawinengefahr


Allgemeines:
Der bayerische Alpenraum blieb gestern niederschlagsfrei. Heute ist meist sonnig, mit einem in den Bergen kräftigen, böigen Wind aus südlicher Richtung. Die Temperaturen steigen in 2000 m auf + 2 Grad an.


Schneedecke:
Mit dem allgemeinen Temperaturanstieg hat sich die Schneedecke allgemein gut gesetzt und verfestigt. Durch den stürmischen Südwind haben sich jedoch neue Triebschneeansammlungen gebildet die leicht zu stören sind. Allgemein ist die Schneeoberfläche sehr unregelmäßig, teilweise ist sie windgepresst, schattseitig oft noch pulvrig, sonnseitig örtlich von einem Harschdeckel überzogen. Im Inneren weist die Schneedecke vor allem in Schattenhängen lockere, aufbauend umgewandelte Schichten auf, die als Schwachschicht dienen können.


Beurteilung der Lawinengefahr:
Vom Allgäu bis zum Inntal herrscht eine erhebliche, im Chiemgau und in den Berchtesgadener Alpen eine mäßige Lawinengefahr Gefahrenstellen, an denen eine Lawinenauslösung möglich ist, befinden sich im kammnahen Steilgelände oberhalb der Waldgrenze, in frisch eingewehten Bereichen vorwiegend in den Hangrichtungen West über Nord bis Ost sowie in eingewehten Rinnen und Mulden. Hier ist bereits bei geringer Zusatzbelastung eine Auslösung von Schneebrettlawinen möglich. Oberflächlich ausgelöste Lawinen können auch auf tiefere Schichten durchgreifen und dadurch an Größe zunehmen. Aufgrund des allgemeinen Temperaturanstieges sind insbesondere an stark besonnten Steilhängen Selbstauslösungen von Lawinen möglich, die meist am Boden abgleiten.


Hinweise:
Für die nächsten Tage ist Hochdruckwetter angekündigt. Die Lawinensituation wird sich langsam wieder entspannen.


Quelle: Lawinenwarnzentrale im Bayer. Landesamt für Umwelt