Lawinenbericht, 29.01.2006
Lawinenlagebericht für den bayerischen Alpenraum
Sonntag, 29. Januar 2006, 07.30 Uhr
Gefahrenstufe 3 - erhebliche Lawinengefahr
Allgemeines:
Im bayerischen Alpenraum herrschte gestern überwiegend sonniges und mildes Winterwetter. Auch heute scheint wieder die Sonne bei zum Teil kräftigen Wind aus südlicher Richtung. Die Temperaturen steigen in 2000 m auf +4 Grad an.
Schneedecke:
Die allgemein gute gesetzte Schneedecke ist in den Kammlagen durch den stürmischen Wind meist windgepresst, vielfach sind Rücken und Kämme auch abgeweht. Nur noch vereinzelt ist oberhalb der Waldgrenze in schattseitigen Hängen Pulverschnee anzutreffen. Sonnseitig hat sich vielerorts ein dünner Harschdeckel gebildet. In windabgewandten, kammnahen Steilhängen sind Triebschneeansammlungen zu beachten die wenig Bindung zur Altschneedecke aufweisen und leicht zu stören sind.
Beurteilung der Lawinengefahr:
Vom Allgäu bis zum Werdenfelser Land herrscht eine erhebliche, weiter östlich bis hin zu den Berchtesgadener Alpen eine mäßige Lawinengefahr.
Gefahrenstellen, an denen eine Lawinenauslösung möglich ist, befinden sich im kammnahen Steilgelände oberhalb der Waldgrenze, in frisch eingewehten Bereichen vorwiegend in den Hangrichtungen West über Nord bis Ost sowie in eingewehten Rinnen und Mulden. Hier ist bereits bei geringer Zusatzbelastung eine Auslösung von Schneebrettlawinen möglich. Oberflächlich ausgelöste Lawinen können auch auf tiefere Schichten durchgreifen und dadurch an Größe zunehmen. Aufgrund des allgemeinen Temperaturanstieges sind insbesondere an stark besonnten Steilhängen Selbstauslösungen von Lawinen möglich, die meist am Boden abgleiten.
Hinweise:
Für die nächsten Tage ist Hochdruckwetter angekündigt. Die Lawinensituation wird sich langsam entspannen.
Quelle: Lawinenwarnzentrale im Bayer. Landesamt für Umwelt