Lawinenbericht, 02.02.2006
Lawinenlagebericht für den bayerischen Alpenraum
Donnerstag, 02. Februar 2006, 07.30 Uhr
Gefahrenstufe 2 - mäßige Lawinengefahr
Allgemeines:
Unter Hochdruckeinfluss ist es heute im bayerischen Alpenraum wieder sonnig, aber nicht mehr ganz so mild wie in den letzten Tagen. Die Temperaturen steigen tagsüber in 2000 m noch auf +3 Grad an.
Schneedecke:
Durch den Wechsel aus intensiver nächtlicher Abstrahlung und tageszeitlicher Erwärmung hat sich die Schneedecke in allen Höhenlagen gut verfestigt und wird zunehmend stabil. Im Tagesverlauf weicht die verharschte Schneedecke durch die Sonneneinstrahlung zwar auf , wird aber nur oberflächlich durchfeuchtet. Bis in mittleren Lagen ist eine vom Boden her angefeuchtete Schneeschicht zu finden, was die zahlreichen Gleitschneemäuler und Rutsche in dieser Höhenlage erklärt. In höheren Lagen hat sich auch schattseitig Bruchharsch gebildet. In Kammlagen ist der Schnee windgepresst, vielfach sind Rücken und Kämme abgeweht. In windabgewandten, kammnahen Steilhängen sind noch kleinere, störanfällige Triebschneeansammlungen erhalten geblieben.
Beurteilung der Lawinengefahr:
Es besteht eine mäßige Lawinengefahr.
Vereinzelte Gefahrenstellen befinden sich in den Hochlagen in Übergangsbereichen von viel zu wenig Schnee im kammnahen Steilgelände der Hangrichtungen West über Nord bis Nordost sowie in eingewehten Rinnen und Mulden. Hier ist insbesondere bei großer Zusatzbelastung, z.B. durch eine Skifahrergruppe ohne Abstände, eine Auslösung von Schneebrettlawinen möglich. Tageserwärmung und Sonneneinstrahlung begünstigen in tiefen und mittleren Lagen die Selbstauslösung von vereinzelt auch mittleren Nassschneelawinen, die auf steilen Wiesenhängen und in lückigen Bergwäldern meist am Boden abgleiten.
Hinweise:
Der Hochdruckeinfluss hält noch bis zum Wochenende an. Die Lawinensituation wird sich vorerst nicht wesentlich ändern.
Quelle: Lawinenwarnzentrale im Bayer. Landesamt für Umwelt