Lawinenbericht, 08.02.2006
Lawinenlagebericht für den bayerischen Alpenraum
Mittwoch, 08. Februar 2006, 07.30 Uhr
Gefahrenstufe 3 - erhebliche Lawinengefahr
Allgemeines:
Von der Zugspitze bis ins Berchtesgadener Land fielen seit gestern örtlich 30 cm, im Ammergebirge verbreitet 10 - 20 cm Neuschnee. Im Allgäu betrug der Neuschneezuwachs nur wenige cm. Heute lockert am Vormittag die Bewölkung etwas auf, am Nachmittag werden weitere Niederschläge erwartet. Die Temperaturen liegen bei zum Teil stürmischem Wind aus westlicher Richtung in 2000 m um -3 Grad.
Schneedecke:
Durch den starken Wind sind in den Kammlagen neue Triebschneeansammlungen entstanden. Diese liegen auf einer sehr unregelmäßigen Altschneeoberfläche die sonnseitig aus einer Harschschicht, schattseitig aus windgepressten, örtlich aber auch aus aufgebauten Schneekristallen besteht. Die Bindung des Triebschnees zur Altschneedecke ist meist schlecht. Zudem sind innerhalb der Triebschneeansammlungen Zwischenschichten eingelagert, die leicht zu stören sind.
Beurteilung der Lawinengefahr:
Vom Ammergebirge bis ins Berchtesgadener Land besteht eine erhebliche, im Allgäu eine mäßige Lawinengefahr.
Gefahrenstellen liegen oberhalb der Waldgrenze im kammnahen Steilgelände der Hangrichtungen Nord über Ost bis Süd sowie in frisch eingewehten Rinnen und Mulden. Hier ist bereits bei geringer Zusatzbelastung, z.B. durch eine einzelnen Skifahrer, eine Auslösung von Schneebrettlawinen möglich. Im Allgäu ist die Gefahr durch ein kleines Schneebrett mitgerissen zu werden höher einzuschätzen als die Verschüttungsgefahr. In den tiefen Lagen sind aufgrund der etwas milderen Temperaturen und des angekündigten Regens vereinzelt Selbstauslösungen von Lockerschnee- und Schneebrettlawinen möglich, die meist am Boden abgleiten. Vereinzelt können auch hangnahe Verkehrswege gefährdet sein.
Hinweise:
Für die nächsten Tage sind weitere Schneefälle angekündigt. Damit kann die Lawinengefahr weiter ansteigen.
Quelle: Lawinenwarnzentrale im Bayer. Landesamt für Umwelt