Lawinenbericht, 09.02.2006
Lawinenlagebericht für den bayerischen Alpenraum
Donnerstag, 09. Februar 2006, 07.30 Uhr
Gefahrenstufe 3 - erhebliche Lawinengefahr
Allgemeines:
Der bayerische Alpenraum erhielt seit gestern bei zum Teil stürmischem Wind aus Nordwest verbreitet einen Neuschneezuwachs von 20 bis 30 cm. Tagsüber fallen bei dichter Bewölkung immer wieder Schneeschauer, zum Abend hin ist dann starker Schneefall vorhergesagt. Die Temperaturen liegen tagsüber in 2000 m bei -10 Grad.
Schneedecke:
Durch den starken Wind aus West bis Nord sind in den Kammlagen neue, umfangreiche Triebschneeansammlungen entstanden. Sie überdecken zum einen die gestern entstandenen Schneeverfrachtungen, zum anderen liegen sie auf einer sehr unregelmäßigen Altschneeoberfläche auf, die sonnseitig verharscht ist, schattseitig aus windgepresstem, örtlich aber auch aus aufgebautem Schnee besteht. Die Bindung des Triebschnees zur Altschneedecke ist meist schlecht. Zudem sind innerhalb der Triebschneeansammlungen Zwischenschichten eingelagert, die leicht zu stören sind.
Beurteilung der Lawinengefahr:
Es besteht eine erhebliche Lawinengefahr.
Gefahrenstellen liegen oberhalb 1600 m im kammnahen Steilgelände der Hangrichtungen Nord über Ost bis Süd sowie in frisch eingewehten Rinnen und Mulden. In diesen Bereichen ist bereits bei geringer Zusatzbelastung, z.B. durch eine einzelnen Skifahrer, die Auslösung von Schneebrettlawinen möglich.
Aus vorwiegend süd- bis ostgerichteten und damit triebschneebeladenen, steilen Einzugsgebieten ist zunehmend mit der Selbstauslösung von zum Teil auch mittleren Lockerschnee- und Schneebrettlawinen zu rechnen.
Hinweise:
Skitouren und Tiefschneefahrten abseits gesicherter Pisten erfordern wieder Vorsicht und lawinenkundliches Beurteilungsvermögen. Für die nächsten Tage sind bei starkem Wind aus Nordwest weitere Schneefälle angekündigt. Die Lawinengefahr kann dann weiter ansteigen.
Quelle: Lawinenwarnzentrale im Bayer. Landesamt für Umwelt