Lawinenbericht, 12.02.2006
Lawinenlagebericht für den bayerischen Alpenraum
Sonntag, 12. Februar 2006, 07.30 Uhr
Gefahrenstufe 3 - erhebliche Lawinengefahr
Allgemeines:
Der bayerische Alpenraum erhielt seit gestern einen nur mehr unbedeutenden Neuschneezuwachs. Unter Hochdruckeinfluß ist es heute sonnig und kalt. Die Temperaturen liegen tagsüber in 2000 m bei -8 Grad.
Schneedecke:
Der ohne Wind gefallene Neuschnee liegt locker auf der in den letzten Tagen umfangreich verfrachteten Schneedecke, die sich bereits deutlich gesetzt hat. Vor allem in höheren Lagen sind Hangrücken abgeblasen, in Rinnen und Mulden liegt der Triebschnee meterhoch. Im kammnahen Steilgelände verbirgt der lockere Schnee umfangreiche Triebschneeansammlungen, die in sich noch störanfällig sind. Die Verbindung des Neuschneepaktes mit der Altschneeoberfläche, die sonnseitig verharscht war, schattseitig aus windgepresstem, zum Teil aus aufgebautem Schnee bestand, ist vor allem in höheren Lagen örtlich noch nicht ausreichend.
Beurteilung der Lawinengefahr:
Es besteht eine erhebliche Lawinengefahr.
Gefahrenstellen, an denen Lawinen ausgelöst werden können, befinden sich im kammnahen Steilgelände der Hangrichtungen Nord über Ost bis Süd, hinter Hangkanten sowie in Übergangsbereichen zu triebschneeverfüllten Rinnen und Mulden. Hier ist bereits bei geringer Zusatzbelastung, z.B. durch einen einzelnen Skifahrer oder Snowboarder, die Auslösung von Schneebrettlawinen möglich. Aus vorwiegend süd- bis ostgerichteten und damit triebschneebeladenen Einzugsgebieten kann es bei intensiver Sonneneinstrahlung vereinzelt noch zur Selbstauslösung von zum Teil auch großen Lockerschnee- und Schneebrettlawinen kommen.
Hinweise:
Skitouren und Tiefschneefahrten abseits gesicherter Pisten erfordern weiterhin Vorsicht und lawinenkundliches Beurteilungsvermögen. In den nächsten Tagen ist Hochdruckwetter vorhergesagt. Die Lawinensituation entspannt sich allmählich.
Quelle: Lawinenwarnzentrale im Bayer. Landesamt für Umwelt