Lawinenlagebericht Bayern

Lawinenbericht, 16.02.2006

Lawinenlagebericht für den bayerischen Alpenraum
Donnerstag, 16. Februar 2006, 15.30 Uhr

- U p d a t e -


Gefahrenstufe 3 - erhebliche Lawinengefahr


Allgemeines:
Ein Regengebiet hat, vom Allgäu ausgehend, den gesamten bayerischen Alpenraum erfasst. Es regnet verbreitet bis in eine Höhenlage von 1600 m. Darüber schneit es, bei stürmischem Wind um Südwest.


Schneedecke:
Der Regen führt zu einer kräftigen Durchfeuchtung der oberflächennahen Schneeschichten. Im Inneren ist die Schneedecke vor allem in den schneereichen Gebieten noch kalt und kompakt. Eine tiefreichende Durchfeuchtung findet deshalb nur dort statt, wo wenig Schnee liegt oder wo Schmelz- und Regenwasser über Risse und Spalten in die Schneedecke eindringen kann. Der Neuschnee in den Hochlagen wurde stark verfrachtet, so dass neue Triebschneeablagerungen entstanden sind. Vor allem in Schattenhängen sind diese störanfällig, da sie auf einer dünnen Oberflächenreifschicht liegen. In den Hochlagen bleibt zudem die örtlich schwache Bindung an der Altschneeunterlage zu beachten.


Beurteilung der Lawinengefahr:
Es besteht eine erhebliche Lawinengefahr.
Die Durchfeuchtung führt bis in eine Höhenlage von ca. 1500 m in allen Hangrichtungen zunehmend zur Selbstauslösung oberflächlicher Nassschneelawinen. Diese sind meist klein, können aber durchaus hangnahe Verkehrs- oder Wanderwege gefährden. Wo Wasser über Risse und Spalten in die Schneedecke eindringt, kann es zu größeren Schneebrettlawinen kommen, die auf dem Boden abgleiten. In den Hochlagen sind die frischen Triebschneeablagerungen zu beachten. Gefahrenstellen, an denen Lawinen ausgelöst werden können, liegen vorwiegend in kammnahen Steilhängen der Hangrichtung Nord bis Ost sowie in triebschneebeladenen Rinnen und Mulden. In den frisch eingewehten Bereichen ist bereits bei geringer Zusatzbelastung eine Auslösung von Schneebrettlawinen möglich.


Hinweise:
In der Nacht wird es weiter regnen und schneien, wobei die Schneefallgrenze wieder auf ca. 500 m absinkt.


Quelle: Lawinenwarnzentrale im Bayer. Landesamt für Umwelt
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