Lawinenlagebericht für den bayerischen Alpenraum
Samstag, 18. Februar 2006, 07.30 Uhr


Gefahrenstufe 3 - erhebliche Lawinengefahr


Allgemeines:
Der bayerische Alpenraum blieb seit gestern weitgehend niederschlagsfrei. Mit kräftigem Wind um Südwest kann es heute einige Schneeschauer geben. Die Temperaturen in 2000 m liegen um -1 Grad.


Schneedecke:
Die Schneedecke ist dort, wo es in den vergangenen Tagen regnete ausreichend verfestigt. Auf dem teilweise durchfeuchteten Schnee hat sich örtlich hat sich eine brüchige Harschschicht gebildet. In den höheren Lagen, wo in den letzten Tagen Schnee fiel, ist die Schneedecke vom Wind gesprägt. Die entstandenen Triebschneeablagerungen sind sehr ströanfällig. Sie liegen vor allem in schattigen Hangzonen auf einer dünnen Oberflächenreifschicht und haben wenig Bindung zur Unterlage. Eine weitere Schwachschicht findet sich in vielen Hängen tiefer in der Schneedecke, an der Grenzschicht zwischen Januar- und Februarschnee.


Beurteilung der Lawinengefahr:
Es besteht eine erhebliche Lawinengefahr.
Gefahrenstellen, an denen Lawinen bereits bei geringer Zusatzbelastung ausgelöst werden können, liegen vorwiegend oberhalb 1800 m im kammnahen Steilgelände der Hangrichtungen Nordwest über Nord bis Ost sowie in eingewehten Rinnen und Mulden aller Hangrichtungen. Auch hinter Hangkanten sind Einwehungen anzutreffen, an denen Schneebrettlawinen bereits von einzelnen Skifahreren ausgelöst werden können. Die Gefahr der Selbstauslösung von Lawinen ist deutlich zurückgegangen. In den tiefen Lagen sind noch einzelne Nassschneelawinen möglich - vor allem dort, wo Schmelzwasser über Risse und Spalten in die Schneedecke eindringen kann. Dort können auch größere Schneebrettlawinen auf dem Boden abgleiten.


Hinweise:
Heute ist es noch wechselhaft, über das Wochenende wird es aber zunehmend föhnig und heiter. Damit kann die Gefahr von Nassschneelawinen wieder etwas zunehmen. Die Lawinensituation in den hohen Lagen bleibt unverändert. Skitouren erfordern derzeit eine sehr sorgfältige Routenwahl.


Quelle: Lawinenwarnzentrale im Bayer. Landesamt für Umwelt