Lawinenbericht, 19.02.2006
Lawinenlagebericht für den bayerischen Alpenraum
Sonntag, 19. Februar 2006, 07.30 Uhr
Gefahrenstufe 3 - erhebliche Lawinengefahr
Allgemeines:
Einzelne Schneeschauer brachten dem bayerischen Alpenraum gestern örtlich einen Neuschneezuwachs bis ca. 10 cm. In der Nacht klarte es auf. Die Temperaturen gingen zurück, werden im Tagesverlauf unter Föhneinfluss aber wieder deutlich ansteigen und erreichen in 2000 m +2 Grad.
Schneedecke:
Die Schneedecke ist in den tiefen Lagen gut verfestigt. Auf dem teilweise durchfeuchteten Schnee hat sich eine vielerorts tragfähige Harschschicht gebildet, die im Tagesverlauf aber aufweichen wird. In den höheren Lagen ist die Schneedecke vom Wind gesprägt. Die entstandenen Triebschneeablagerungen sind vor allem in schattigen Hangzonen störanfällig. Sie liegen dort auf einer dünnen Oberflächenreifschicht und haben wenig Bindung zur Unterlage.
Beurteilung der Lawinengefahr:
Es besteht eine erhebliche Lawinengefahr.
Gefahrenstellen, an denen Schneebrettlawinen bereits bei geringer Zusatzbelastung ausgelöst werden können, liegen in triebschneebeladenen Hangzonen oberhalb 1800 m, vorwiegend im kammnahen Steilgelände der Hangrichtungen Nordwest über Nord bis Ost sowie in eingewehten Rinnen und Mulden aller Hangrichtungen. Auch hinter Hangkanten sind Einwehungen anzutreffen, an denen Schneebrettlawinen bereits durch einzelne Skifahrer oder Snowboarder ausgelöst werden können. Die Gefahr der Selbstauslösung von Lawinen ist zurückgegangen. Mit der tageszeitlichen Erwärmung und Sonneneinstrahlung sind in den tiefen und mittleren Lagen jedoch wieder Nassschneelawinen möglich - vor allem dort, wo Schmelzwasser über Risse und Spalten an das Fundament der Schneedecke gelangt. Dort können dann auch größere Schneebrettlawinen auf dem Boden abgleiten.
Hinweise:
Das schöne Wetter ist nur von kurzer Dauer. Bereits für Montag sind erneute Schneefälle angekündigt. Die Lawinensituation wird sich dabei nicht wesentlich ändern. Die vom Wind geprägte Schneedecke in den höheren Lagen erfordert derzeit eine sorgfältige Routenwahl.
Quelle: Lawinenwarnzentrale im Bayer. Landesamt für Umwelt