Lawinenlagebericht Bayern

Lawinenbericht, 20.02.2006

Lawinenlagebericht für den bayerischen Alpenraum
Montag, 20. Februar 2006, 07.30 Uhr


Gefahrenstufe 3 - erhebliche Lawinengefahr


Allgemeines:
Der bayerische Alpenraum blieb seit gestern niederschlagsfrei. In den Bergen weht jedoch ein anhaltend stürmischer Wind um Süd, der den Schnee verfrachtet. Heute sind einzelne Schneeschauer möglich, bei Temperaturen in 2000 m um 0 Grad.


Schneedecke:
Die Schneedecke hat sich bei den milden Temperaturen allgemein gut verfestigt. Mit der nächtlichen Abkühlung ist in tiefen und mittleren Lagen vielerorts eine tragfähige Harschschicht entstanden, die im Tagesverlauf aber aufweichen wird. In den Lagen über der Waldgrenze ist die Schneedecke vom Wind geprägt. Die entstandenen Triebschneeablagerungen sind störanfällig. Sie liegen in vielen Hängen auf einer dünnen Oberflächenreifschicht und haben wenig Bindung zur Unterlage. Die eingeschneite Reifschicht ist nicht nur in Schattenhängen zu finden. Vor allem im Allgäu tritt sie auch in südlichen Hangrichtungen auf.


Beurteilung der Lawinengefahr:
Es besteht eine erhebliche Lawinengefahr.
Gefahrenstellen, an denen Lawinen ausgelöst werden können, liegen in eingewehten Hangzonen oberhalb 1800 m, vorwiegend im kammnahen Steilgelände der Hangrichtungen Nordwest über Nord bis Südost sowie in Rinnen und Mulden aller Hangrichtungen. Auch hinter Hangkanten sind störanfällige Triebschneeablagerungen anzutreffen. In den eingewehten Bereichen ist eine Auslösung von Schneebrettlawinen bereits bei geringer Zusatzbelastung, also durch einen einzelnen Skifahrer, möglich. Die Gefahr der Selbstauslösung von Lawinen ist in den Vormittagsstunden gering. Mit der tageszeitlichen Erwärmung sind in den tiefen und mittleren Lagen vereinzelt Nassschneelawinen möglich - vor allem dort, wo Schmelzwasser über Risse und Spalten an das Fundament der Schneedecke gelangt. Dort können dann auch größere Schneebrettlawinen auf dem Boden abgleiten.


Hinweise:
In den nächsten Tage bleibt das Wetter wechselhaft, mit Schneeschauern, aber auch sonnigen Abschnitten. Die Lawinensituation wird sich dabei nicht wesentlich ändern. Skitouren erfordern derzeit, bei der vom Wind geprägten Schneedecke, eine sorgfältige Routenwahl.


Quelle: Lawinenwarnzentrale im Bayer. Landesamt für Umwelt
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