Lawinenbericht, 05.03.2006
Im bayerischen Alpenraum besteht nach den kräftigen Schneefällen eine große Lawinengefahr.
Lawinenlagebericht für den bayerischen Alpenraum
Sonntag, 05. März 2006, 07.30 Uhr
Gefahrenstufe 4 - große Lawinengefahr
Allgemeines:
Der bayerische Alpenraum erhielt seit gestern verbreitet einen Neuschneezuwachs von 10 bis 20 cm, im Westen fielen bis zu 40 cm. Im Allgäu sowie in den Hochlagen war tagsüber der Schneefall von starkem Wind begleitet. Heute schneit es noch in der ersten Tageshälfte weiter. Die Temperaturen liegen in 2000 m bei -8 Grad.
Schneedecke:
Die Schneedecke ist geprägt von umfangreichen Schneeverfrachtungen. Während gestern im Allgäu und in den Hochlagen neue störanfällige Triebschneeansammlungen entstanden sind, lagerte sich der Neuschnee ansonsten ohne Windeinfluß locker ab und überdeckt auch in mittleren Lagen störanfälligen Triebschnee. Der verfrachtete Schnee der letzten Tage liegt vielerorts auf Oberflächenreif, zum Teil hat er sich bindungsarm auf der freigeblasenen, oberflächlich verharschten Altschneedecke abgelagert und ist immer noch störanfällig.
Beurteilung der Lawinengefahr:
Es besteht im Allgäu eine große Lawinengefahr, ansonsten ist die Lawinengefahr als erheblich einzustufen.
Gefahrenstellen, an denen Lawinen ausgelöst werden können, befinden sich in eingewehten Hangzonen aller Hangrichtungen, sowie in triebschneeverfüllten Rinnen und Mulden. Auch hinter Hangkanten oder in aufgelichteten Waldbereichen gibt es eingewehte Zonen, an denen es leicht zur Auslösung von Schneebrettlawinen kommen kann. In den genannten Bereichen ist bereits bei geringer Zusatzbelastung eine Lawinenauslösung wahrscheinlich. Vor allem im Allgäu ist aus stark triebschneebeladenen Einzugsgebieten die Selbstauslösung vereinzelt auch großer, oberflächlicher Lockerschnee- und Schneebrettlawinen möglich. Hier können örtlich hangnahe Verkehrs- und Wanderwege gefährdet sein.
Hinweise:
Skitouren erfordern zur Zeit Vorsicht und großes lawinenkundliches Beurteilungsvermögen. Für die nächsten Tage ist wechselhaftes Wetter mit weiteren Schneeschauern vorhergesagt. Es bleibt kalt. Die Lawinensituation wird sich langsam entspannen.
Quelle: Lawinenwarnzentrale im Bayer. Landesamt für Umwelt