Lawinenbericht, 10.03.2006
Lawinenlagebericht für den bayerischen Alpenraum
Freitag, 10. März 2006, 07.30 Uhr
Gefahrenstufe 3 - erhebliche Lawinengefahr
Allgemeines:
In den Hochlagen des bayerischen Alpenraumes fielen seit gestern ca 20 cm Neuschnee. Bis in die mittleren Lagen hinein regnete es zum Teil heftig. Zwischen 1200 m und 2000 m wurden zahlreiche Lawinenabgänge beobachtet. Für heute sind weitere Niederschläge angekündigt. Die Schneefallgrenze sinkt im Tagesverlauf auf 600 m. Die Temperaturen gehen zurück und liegen in 2000 m bei -6 Grad.
Schneedecke:
In den Hochlagen ist die Schneedecke von umfangreichen Verfrachtungen geprägt. Rücken und Grate sind meist abgeweht. Insgesamt hat sich die Schneedecke durch die zurückgehenden Temperaturen etwas stabilisiert. Im verfrachteten Neuschnee sind aber noch störanfällige Zwischenschichten eingelagert. In den tiefen und mittleren Lagen ist der Schnee oberflächlich durchfeuchtet. Zum Boden hin ist die Altschneedecke meist noch kalt und stabil.
Beurteilung der Lawinengefahr:
Es besteht eine erhebliche Lawinengefahr.
Gefahrenstellen, an denen Lawinen ausgelöst werden können, liegen oberhalb 1200 m in kammnahen Steilhängen der Hangrichtungen Nordwest über Ost bis Südwest sowie in triebschneebeladenen Geländezonen aller Hangrichtungen, vor allem hinter Hangkanten sowie am Übergang von wenig zu viel Schnee bei Rinnen und Mulden. Hier ist bereits bei geringer Zusatzbelastung, z.B. durch einen einzelnen Skifahrer, eine Schneebrettauslösung möglich. Vereinzelt sind in den genannten Bereichen auch Selbstauslösungen von Schneebrettlawinen möglich, die durchaus auch größere Ausmaße annehmen können. Unterhalb von 1200 m sind einzelne Selbstauslösungen von Nassschneelawinen möglich die meist am Boden abgleiten. Örtlich können hangnahe Verkehrswege gefährdet sein.
Hinweise:
Unternehmungen abseits gesicherter Pisten erfordern weiterhin Vorsicht und sorgfältige Routenwahl. Die Lawinensituation wird sich bis morgen voraussichtlich nicht wesentlich ändern.
Quelle: Lawinenwarnzentrale im Bayer. Landesamt für Umwelt