Lawinenbericht, 20.03.2006
Lawinenlagebericht für den bayerischen Alpenraum
Montag, 20. März 2006, 07.30 Uhr
Gefahrenstufe 2 - mäßige Lawinengefahr
Allgemeines:
Der Hochdruckeinfluss hält an. Im bayerischen Alpenraum ist es erneut sonnig und sehr mild, mit Temperaturen in 2000 m um +6 Grad.
Schneedecke:
Die Schneedecke ist allgemein stabil, schattseitig teilweise noch pulvrig, sonnseitig von einem meist tragfähigen Harschdeckel überzogen. Eine mögliche, störanfällige Schwachschicht bildet in Schattenhängen noch der eingeschneite Oberflächenreif an der Grenzschicht zwischen Alt- und Neuschnee. In schneearmen Nordwesthängen kann bei Belastung der Schneedecke mitunter auch die Schwimmschneeschicht am Boden gestört werden. Sonnseitig weicht die Schneedecke im Tagesverlauf schnell auf und verliert an Festigkeit.
Beurteilung der Lawinengefahr:
Es besteht eine mäßige Lawinengefahr.
Einzelne Gefahrenstellen, an denen Lawinen ausgelöst werden können, liegen oberhalb der Waldgrenze in sehr steilen, kammnahen Schattenhängen. Mit der tagezeitlichen Erwärmung verliert die Schneedecke an Festigkeit. Dann kann es insbesondere bei großer Zusatzbelastung auch in kammfernen Hängen aller Hangrichtungen zur Auslösung von Schneebrettlawinen kommen. Gefahrenstellen liegen vor allem in den Übergangszonen von wenig zu viel Schnee, also z.B. an Hangkanten oder den Rändern triebschneeverfüllter Rinnen und Mulden. Die Gefahr der Selbstauslösung von Lawinen ist in den Frühstunden gering, steigt im Tagesverlauf mit Erwärmung und Sonneneinstrahlung aber an. Ab dem späten Vormittag kommt es an sonnenbeschienenen Hängen vermehrt zu kleinen oberflächlichen Nassschneelawinen. Bei kräftiger Durchfeuchtung des Schnees können am Nachmittag vereinzelt auch große Schneebrettlawinen entstehen, die mitunter auch am Boden abgleiten.
Hinweise:
Die Lawinensituation wird sich in den nächsten Tagen nicht wesentlich ändern. Es bestehen gute Tourenbedingungen - allerdings ist neben den lokalen Gefahrenstellen in zunehmendem Maße die tageszeitliche Erwärmung und der damit verbundene Festigkeitsverlust der Schneedecke zu berücksichtigen.
Quelle: Lawinenwarnzentrale im Bayer. Landesamt für Umwelt