Lawinenbericht, 28.01.2007
Lawinenlagebericht für den bayerischen Alpenraum
Sonntag, 28. Januar 2007, 07:30 Uhr
Gefahrenstufe 3 - erhebliche Lawinengefahr
Allgemeines:
Der bayerische Alpenraum erhielt seit gestern im Osten einen Neuschneezuwachs von 20 - 30 cm, im Westen bis zu 20 cm. Der Schneefall wurde von starkem Nordwestwind begleitet. Heute lockert die Bewölkung vor allem im Allgäu auf, im Tagesverlauf kann es dann im Osten wieder stärker zu schneien beginnen. Es weht in höheren Lagen ein starker Nordwestwind. Die Temperaturen liegen tagsüber in 2000 m bei -6 Grad.
Schneedecke:
Der starke Wind verfrachtet in allen Höhenlagen den lockeren und pulvrigen Schnee. Vor allem oberhalb 1600 m ist die Schneedecke stark vom Wind beinflußt. Abgewehte Geländebereiche wechseln mit eingewehten Rinnen und Mulden ab. Im verfrachteten Schnee selbst sind bindungsarme Zwischenschichten eingelagert, die störanfällig sind. In den Hochlagen verbinden sich die umfangreichen Triebschneeansammlungen zunehmend mit der dort vorhandenen, oberflächlich verharschten und vielfach vereisten Altschneedecke. Oberhalb 1600 m sind seit gestern bei starkem Wind aus Nordwest neue, störanfällige Triebschneeansammlungen entstanden.
Beurteilung der Lawinengefahr:
Es besteht eine erhebliche Lawinengefahr.
Gefahrenstellen liegen oberhalb 1600 m im kammnahen Steilgelände der Hangrichtung Nordwest über Nord bis Süd sowie in eingewehten Rinnen und Mulden. In diesen Bereichen kann es bereits bei geringer Zusatzbelastung, z.B. durch einen einzelnen Skifahrer, zur Auslösung von Schneebrettlawinen kommen.
Aus steilen, felsdurchsetzten und triebschneebeladenen Hangpartien kann es vermehrt auch zur Selbstauslösung von Lockerschnee- und Schneebrettlawinen kommen.
Hinweise:
In der Nacht zum Montag sind vor allem in der östlichen Hälfte des bayerischen Alpenraums bei stürmischem Wind weitere Schneefälle vorhergesagt. Die Lawinensituation wird sich deshalb vorerst nicht entspannen.
Quelle: Lawinenwarnzentrale im Bayer. Landesamt für Umwelt