Neue Energien, 08.01.2020
Warum Heizungen einen größeren Speicher benötigen und mitdenken müssen.
Die Energiewende wird Heizungen zum Mitdenken bewegen müssen. Besonders Wetterprognosen werden dabei eine entscheidende Rolle spielen - mit ihnen kann der Energieverbrauch eines Gebäudes über Stunden und Tage recht genau vorhergesagt werden.
Diese Informationen sind wichtig, um etwa Wärmepumpen vorausschauend einzusetzen. Dies kann aber nur funktionieren, wenn es einen ausreichend großen Speicher gibt. Wasserspeicher mit einem Fassungsvermögen von 500 bis 1.000 l sind notwendig, um die Wärme zu einem günstigen Zeitpunkt aufnehmen zu können (wenn die Außentemperatur höher ist), um sie dann während kalter Tage und Nächte zu nutzen. Größere Heizungsspeicher von 2.000 bis 5.000 l könnten sogar eine längere kalte Winterphase von zwei Wochen oder mehr überbrücken.
Wie stark der Effekt ist, zeigt eine kleine Berechnung:
Produziert im Dezember und Januar die Luft-Wasser-Wärmepumpe immer zur Tageshöchsttemperatur die Wärme, reduziert das den Energieeinsatz erheblich.
So dürfte im Durchschnitt aus einem Stromeinsatz von einer kWh, drei kWh Wärme im Haus durch die Wärmepumpentechnik werden (COP 3). Produziert die Pumpe nur bei Höchstwerten, etwa am Nachmittag, werden aus einer Kilowattstunde 3,7. Dies liegt an den 4-5 Grad höheren Umgebungstemperaturen, die die Pumpe ausnutzen kann.
An milden Stellen im Rheintal oder im März, Oktober oder November sind COP-Zahlen von fünf und mehr möglich. Also aus einer Kilowattstunde werden so fünf Kilowattstunden Wärme, die später aus dem Speicher abgerufen werden.
Der Stromverbrauch einer Wärmepumpe von 1000 kWh lässt sich alleine mit einer intelligenten Steuerung im Zusammenspiel mit Wettervorhersage und Speicher von 300-500 l auf 800 kWh senken. Bei größeren Speichern sind sogar 500 kWh und weniger möglich, wenn die Wärmepumpe 10 Tage auf „Vorrat“ produziert.
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