Neue Energien, 21.01.2015
Dünne Luft trotz üppigen Reserven.
Kohlekraftwerke stehen schon lange in der Kritik von Politik und Umweltverbänden; die Luft für die Betreiber von fossilen Kraftwerken wird immer dünner.
Ein grüner Fingerabdruck ist in Zeiten des Klimawandels von noch nie dagewesener Relevanz für den Endverbraucher.
Das lässt sich zum einen mit dem steigenden Absatz von Bioprodukten belegen, zu anderen mit dem immer breiteren Angebot und steigender Nachfrage nach erneuerbaren Energien.
Der Strommarkt ist prall gefüllt mit emissionsarm erzeugtem Strom aus Wind- oder Sonnenkraft. Sauberer Strom drückt die Marktpreise, die Auslastung von Kohlekraftwerken sinkt mit ihnen. Viele der Anlagen sind für die Betreiber unrentabel geworden.
Kohlestrom zieht gegen seine unweltfreundlichen Mitkonkurrenz immer häufiger den "schwarzen Peter": Lag der Anteil erneuerbarer Energien an der Stromerzeugung zur Jahrtausendwende noch deutlich unter mageren 10%, sind es 14 Jahre später bereits über 25%. Der Kohlestrom-Anteil befindet im Gegenzug auf Talfahrt, sank im selben Zeitraum um etwa 6,5 % auf 43,5%.
Wie viel Kohle ist weltweit noch abbaubar?
Angst vor einem nahen Ende im Hinblick auf die weltweit verfügbaren Kohlereserven brauchen Kraftwerksbetreiber allerdings nicht haben.
Weltweit waren einer Schätzung von 2006 zufolge noch 736,1 Mrd. Tonnen Steinkohle förderfähig. Im selben Jahr betrug die weltweite Förderung 5,36 Mrd. Tonnen. Unter Vernachlässigung des global steigenden Fördervolumens (ca. 2,3 % / Jahr) wären die Steinkohle-Ressourcen die kommenden 120 Jahre gesichert.
Die gewinnbaren Steinkohlereserven auf deutschem Grund beliefen sich im Jahr 2003 auf noch gut 24 Mrd. Tonnen. Bei einer jährlichen Fördermenge von 23,5 Millionen Tonnen (2006) wären die Kohlereserven theoretisch für die kommenden 1000 Jahre gesichert. Berücksichtigt werden müssen in diesem Zusammenhang allerdings die geologischen Gegebenheiten in einigen Steinkohlegebieten. Eine Förderung wäre hier zum Teil nur unter erschwerten Bedingungen möglich, ein wettbewerbsfähiges Angebot auf dem Kohlemarkt so nicht gegeben. Des Deutschen Kohle wäre dann "nur" für die nächsten 400 Jahre gesichert.
Ob im Jahre 2415 Kohle überhaupt noch eine Rolle als Energieträger spielen wird, werden wir alle nicht mehr mitbekommen. Doch wahrscheinlich ist es nicht und aufgrund der hohen Co2-Menge in der Luft undenkbar.
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