Lawinenlagebericht für den bayerischen Alpenraum
Montag, 07. März 2005, 07.30 Uhr


Gefahrenstufe 3 - erhebliche Lawinengefahr


Allgemeines:
Der bayerische Alpenraum erhielt seit gestern bei auffrischendem Wind aus Nordwest einen weiteren Neuschneezuwachs von 10 bis 20 cm. Heute fallen bei wechselnder Bewölkung weitere Schneeschauer. Die Temperaturen liegen tagsüber in 2000 m bei -13 Grad.


Schneedecke:
Der Neuschnee der letzten Tage liegt meist locker auf einer sonnseitig verharschten, schattseitig aufbauend umgewandelten, pulvrigen Altschneedecke. Die Verbindung zur Altschneedecke ist wegen der tiefen Temperaturen oft noch nicht ausreichend. In höheren Lagen sind bei zum Teil kräftigen Wind aus Nordwest bis Nord neue, störanfällige Triebschneeansammlungen entstanden. Die Gefahrenstellen sind zum Teil von lockerem Schnee überdeckt und schwer zu erkennen. Vor allem im kammnahen, schattseitigen Steilgelände ist die Schneedecke im Bereich älterer Verfrachtungen durch eingelagerte bindungsarme Zwischenschichten weiter störanfällig.


Beurteilung der Lawinengefahr:
Es besteht im Allgäu und Werdenfelser Land eine erhebliche Lawinengefahr, im übrigen bayerischen Alpenraum ist die Lawinengefahr mäßig.
Gefahrenstellen, an denen Lawinen ausgelöst werden können, befinden sich oberhalb der Waldgrenze im kammnahen Steilgelände der Hangrichtungen Nordwest über Ost bis Süd sowie in frisch eingewehten Rinnen und Mulden. In diesen Bereichen ist bereits bei geringer Zusatzbelastung, z.B. durch einen einzelnen Skifahrer, eine Schneebrettauslösung möglich. Aus steilen, felsdurchsetzten und triebschneebeladenen Hangpartien ist mit der Selbstauslösung von Lockerschnee- und Schneebrettlawinen zur rechnen, die vereinzelt auch mittlere Ausmaße annehmen können.


Hinweise:
Die nächsten Tage bleibt es kalt und wechselhaft, es sind bei kräftigem Wind weitere Schneeschauer vorhergesagt. Die Lawinensituation wird sich deshalb vorerst nicht entspannen. Skitouren erfordern wieder zunehmend Vorsicht und lawinenkundliches Beurteilungsvermögen.


Quelle: Lawinenwarnzentrale im Bayer. Landesamt für Wasserwirtschaft